Es wartet das Playoff-Halbfinale gegen die Rhinos aus Wiesbaden
Der RSV Lahn-Dill hat auch das letzte Hauptrundenduell in der RBBL für sich entscheiden können und am Samstagabend beim BBC Münsterland klar mit 87:64 (17:20/44:32/67:54) die Oberhand behalten. Auf die Abschlusstabelle hat der Erfolg in Westfalen jedoch keinerlei Auswirkungen mehr, da parallel Tabellenführer Thuringia Bulls in seinem Heimspiel gegen Köln ebenfalls zwei Punkte einfahren konnte. Die Wetzlarer gehen damit als Tabellenzweiter in die Playoffs und treffen dort in einem Hessenderby auf die Rhine River Rhinos aus Wiesbaden.
Zunächst sah es in der Reiterhochburg Warendorf jedoch alles andere als nach einem klaren Erfolg für die Gäste aus. Zwar konnten die nach sechs Punkten durch Julian Lammering an seiner alten Wirkungsstätte schnell mit 10:4 (5.) in Führung gehen, doch in der Folge investierten die Mittelhessen zu wenig, um einen stark aufspielenden Gastgeber kontrollieren zu können. Nur drei Spielminuten später hatte der BBC die Partie zum 10:15 (8.) aus RSV-Sicht gewendet. Vor allem der Ex-Frankfurter Sven Diedrich sowie Julian Lammerings jüngerer Bruder Max spielten im Münsterländer Trikot in dieser Phase beeindruckend auf.
Diesem Rückstand lief der RSV bis zum 21:26 (14.) hinterher, ehe Kapitän Thomas Böhme nun das Heft in die Hand nahm und sein Team die eigene Intensität deutlich erhöhte. Drei Böhme Dreier 32:28 (16.) binnen 120 Sekunden und eine offensive One-Man-Show des 33-jährigen Nationalspielers schraubten dessen Punktekonto bis zur Halbzeitsirene bereits auf 20 Punkte. Parallel ergaben sich dadurch zudem deutlich mehr Freiräume für Rose Hollermann, die diese Möglichkeiten eiskalt und hochprozentig verwandelte und so den Titelverteidiger auf 44:32 zur Pause davon ziehen ließ.
„Es war beeindruckend zu sehen, wie bärenstark Tommy und Rose offensiv agiert haben und wie wir die Intensität steigern konnten“, so RSV-Cheftrainerin Janet Zeltinger nach der Partie, doch der entscheidende Schlüsselfaktor war an diesem Tag auf der Gästebank zu finden: „Die Bankspieler haben so viel positive Energie ausgestrahlt und ihre Kollegen angefeuert, dass die Spieler auf dem Parkett gar nicht anders konnten, als diese Leistung abzurufen“, ergänzte die 47-jährige Kanadierin.
Zwar sah sie wie die mitgereisten Fans nach dem Seitenwechsel zunächst wieder einen etwas verhaltener agierenden RSV, dessen Vorsprung nun bis auf 57:50 (27.) schmolz, ehe der Rest der Partie des 18. Spieltages ganz und gar dem deutschen Rekordmeister aus Wetzlar gehörte. Aggressivität in der Verteidigung und Geduld in der Offensive zeichneten nun die Gäste aus, die die verbleibenden 13 Spielminuten bis zum Ende der Begegnung mit 30:14 für sich entscheiden konnten.
Am Ende sorgten die statistischen Highlights mit 37 Punkten und elf Assists bei Thomas Böhme, 25 Zähler bei Rose Hollermann sowie zwölf Rebounds durch Matthias Güntner für einen ungefährdeten und auch in dieser Höhe verdienten Erfolg beim BBC Münsterland. Nun wartet auf die Mittelhessen im Playoff-Halbfinale, das traditionell im „best-of-three“ Modus ausgetragen wird, ein spannendes Duell mit dem Tabellendritten aus Wiesbaden. Bevor es jedoch soweit ist, fällt am kommenden Wochenende in Frankfurt am Main die erste Titelentscheidung des Jahres im Deutschen Pokal. Im Halbfinale des Final Four kommt es dabei zur Neuauflage des letztjährige Semifinals zwischen den Thuringia Bulls und dem RSV Lahn-Dill.
Münsterland: Sven Diedrich (22), Maximilian Lammering (17), Gijs Even (15), Mariska Beijer (6), Johannes Hengst (2), Philipp Schorp (2), Ilse Arts, Sören Gebauer (n.e.), Janne Krähe (n.e.), Anna-Maria Müller (n.e.).
Lahn-Dill: Thomas Böhme (37/5 Dreier), Rose Hollermann (25), Matthias Güntner (13), Julian Lammering (6), Jannik Blair (4), Mark Beissert (2), Maxcileide de Deus Ramos, Marek Wesolowski, Quinten Zantinge, Finlay Erskine (n.e.).
PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann