Dass Land ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland und bildet die Brücke zwischen Europa und Asien. Etwa 97% der Türkei liegt in Asien, nur 3% in Europa. Der asiatische Teil heißt Anatolien und der europäische heißt Ostthrakien.
In Anatolien liegt die Hauptstadt Ankara. Istanbul ist die einzige Stadt der Erde, die sich über zwei Kontinente streckt. Sie liegt auf beiden Seiten des Bosporus, der Meerenge, die Europa von Asien trennt. Das bedeutet für die Istanbuler, dass ein Teil der Bevölkerung der Stadt in Asien wohnt und der andere Teil in Europa oder auch, dass manche von Europa aus nach Asien zur Arbeit fahren und umgekehrt. Istanbul war die Hauptstadt des Römischen Reiches und hieß damals noch Konstantinopel. Die Worte „veni, vidi, vici“ (ich kam, ich sah, ich siegte) wurden 47 v. Chr. in Amasya östlich von Ankara von Julius Caesar gesprochen.
In dem Land leben zu 99% Muslime. Geschichtlich geht es hier dennoch sehr biblisch vor. Tigris und Euphrat entspringen in der Osttürkei. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Garten Eden zwischen den beiden Flüssen lag. Der höchste Berg der Türkei ist mir 5.137 Metern der Ararat. Nach einer Überlieferung landete die Arche Noah auf diesem Berg in Anatolien. In der Türkei wurde auch der heilige Nikolaus geboren. Dieser wirkte als Bischof von Myra in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts.
Aus der Türkei kommen die in Holland so beliebten Tulpen. Sie wurden 1554 von Anatolien in die Niederlande eingeführt. In unserem kurzen Bericht über die Niederlande haben wir dies schon einmal erwähnt. Das traditionelle Getränk der Türkei ist Tee (çay). Der wird zu allen Gelegenheiten getrunken. Nach Ende des Osmanischen Reichs hat die Türkei keine Kaffee Lieferungen mehr aus dem Jemen erhalten. Bis dahin war Kaffee das Nationalgetränk.
Begründer der modernen Türkei war 1923 Mustafa Kemal Atatürk. Der Name Atatürk wurde ihm als Staatspräsident gegeben und bedeutet „Vater der Türken“. Er hat sich unter anderem für die Gleichberechtigung von Frauen in der Türkei eingesetzt und dafür gesorgt, dass Frauen ein Wahlrecht haben und sich auch selbst zur Wahl aufstellen lassen können. Er war der erste Präsident der heutigen Türkei, nachdem das Osmanische Reich zu einem Ende kam. Ihm wird immer noch eine große Verehrung entgegengebracht. Jede verachtende Äußerung über den Staatsgründer steht unter Strafe.
Unbedingt solltet ihr euch ein Spiel der türkischen Nationalmannschaft bei der Rollstuhlbasketball Weltmeisterschaft in Hamburg ansehen. Allein schon, wenn die martialische Nationalhymne İstiklâl Marşı (Unabhängigkeitsmarsch) voller Inbrunst gesungen wird, bekommt man eine richtige Gänsehaut. Die erste Strophe besingt übrigens den Stern der Nationalflagge und die zweite Strophe besingt den Halbmond.
Mehr über die Türkei findet ihr auf Wikipedia.
Ferit Gümüş (Nationalmannschaft Türkei): “Es ist immer eine Freude, das Nationaltrikot zu tragen und unser Land auf dem höchsten Niveau zu repräsentieren. Ich bin sehr stolz darauf, Teil des Teams zu sein. Wir haben als Team wichtige und wertvolle Erfolge in jüngster Zeit erreicht. Wir kämpfen mit unserem „National Spirit“! Ich war auch sehr stolz darauf, letztes Jahr Europameister geworden zu sein, und zwar mit meinen Teamkollegen, den Coaches und dem Staff. Es war bedeutsam und schön, unsere Flagge ganz oben zu sehen. Wir arbeiten mit dem gleichen Stolz hart für die kommende Weltmeisterschaft. Ich hoffe, wir werden dort die gleichen Gefühle nochmal durchleben bzw. erfahren.“
Text: Annika Aul | Foto: Steffie Wunderl