Rollt Topspiel der Woche #01: Mainhatten Skywheelers vs. Oettinger RSB Team Thüringen

Im Mittelpunkt des ersten Spieltages der Rollstuhlbasketball-Bundesliga steht die Rückkehr von Ex-Nationalspieler Sebastian Magenheim nach Frankfurt. Nach einer ingesamt enttäuschenden Saison kehrt der gebürtige Münchner mit seinem neuem Team direkt am ersten Spieltag zurück an den Main: die Mainhatten Skywheelers empfangen am 04.10. um 17.00 Uhr das Oettinger RSB Team Thüringen zum Showdown.

Frankfurter Wandlung

Nach der Vizemeisterschaft in der Saison 2012/2013 und dem enttäuschenden sechsten Platz im letzten Jahr, vollzieht der Wolkenkratzer-Klub vom Main einen nicht ganz ungewollten Umbruch. Jung und dynamisch lautet das neue Credo in der Bankenmetropole. Eine Strategie, die aufgehen kann – aber nicht muss. Ehrlicherweise kann es eben nur besser werden für Malik Zahary, Lars Lehmann & Co.

Es werden also kleinere sportliche Brötchen in Frankfurt gebacken. Ein Sachverhalt, der seit jeher auch auf das Budget der Mainstädter zutrifft, was der 3,5-Punkte-Center Kreß nüchtern attestiert: „Wir haben nicht die finanziellen Mittel, um einfach mal ein paar Spieler zu uns zu lotsen. Diese Situation hat sich auch schleppend auf die Suche nach Neuverpflichtungen niedergeschlagen.“ Nicht nur der Kassenstand treibt den Verantwortlichen die eine oder andere Sorgenfalte auf die Stirn, sondern auch der Verlust wichtiger Leistungsträger. Während sich Ex-Nationalspieler Sebastian Magenheim nach starker Saison, aber enttäuschendem Sommer, nach Thüringen verabschiedet hat, tritt der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft, Sebastian Wolk, aus familiären Gründen kürzer. Auch der vom Rhein an den Main gelotste Thomas Becker wechselt nach nur einem Jahr im grünen Dress in Richtung Bonn und damit in die Zweitklassigkeit. Herbe Verluste für die Mainhatten Skywheelers, bei denen Anspruch und Wirkung in der vergangenen Spielzeit oftmals zu weit auseinander lagen. Schließlich hatte Kapitän Lars Lehmann den eigenen Fans mindestens einen Titel versprochen. Am Ende kehrte der ehemalige Spieler des Team Germany mit leeren Händen in den Skywheelers-Dome zurück.

Thüringen bläst zum Angriff auf die Spitze

Es tut sich einiges im beschaulichen Elxleben zwischen Oettinger Bier und Thüringer Rostbratwurst. So stehen den vier Abgängen im Kader – Joakim Linden (zurück nach Schweden), Taz Capasso (Kaiserslautern), Karol Sculz und Marcin Balcerowski (Zwickau), sechs starke Neuzugänge gegenüber, die sich beim RSB-Team in den Vordergrund und die jeweilige Nationalmannschaft ihres Landes spielen wollen. Während Forward Magenheim zurück ins Team Germany rollen möchten, will sich der englische Kraftprotz und Hüne unter dem Korb, Dan Highcock, für die 2015er Heim-Europameisterschaft auf der Insel empfehlen – kämpfen doch neben ihm u. a. der Wetzlarer Joe Bestwick um die begehrten XXXL-Trikots mit dem Union Jack. Ergänzt wird das Kraft-Duo von Bart Nulens, dem Litauer Nerius Venskus (1,5 Punkte), dem englischen U22-Nationalspielern Billy Bridge (zuletzt BSR Vallaloid) und dem erst 17-jährigen Nachwuchstalent Marvin Malsy (zuletzt Pfeffersport Berlin), der zuletzt die Silbermedaille bei der U22-Europameisterschaft in Saragossa gewinnen konnte. Und nicht zu vergessen: der Kern der Truppe um Beginskis, Partanen, Albrecht & dem letztjährigen Shootingstar und Dauerbrenner Aliaksandr Halouskiy. Eine „Bomben-Truppe“, die es dem Serienmeister aus Mittelhessen und der Konkurrenz aus Zwickau mit Sicherheit schwer machen wird. „Ein Titel muss her und die Playoffs sind Pflicht“, so ein optimistischer Manager Leßmann, der schon während der Pre-Season den Biss seiner Equipe erkannt hat: „Die Jungs machen einen tollen Eindruck untereinander. Jetzt müssen sie schnell begreifen, was sie als Team leisten können“.

Text: Sven Labenz & Martin Schenk

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