Rollt. International – Neues vom “Rollege” #01: Wer bin ich eigentlich?

Also für alle die mich nicht kennen: Hallo erstmal! Ich bin Mareike Adermann, spiele seit 2008 Rollstuhlbasketball, und studiere seit viereinhalb Jahren in den USA. Genauer gesagt, an der University of Wisconsin-Whitewater. Wo das wohl ist? Schaut mal auf der Landkarte, etwas nördlich von Chicago. Und ja, hier ist es momentan auch so kalt und weiß vom Schnee wie man zurzeit in den Nachrichten so sieht. Das ändert an meinem Leben hier allerdings nichts. Unser Alltag, geprägt von morgendlichem Training (immer schon von 6:30 Uhr bis 8:30 Uhr), Vorlesungen, Hausarbeiten und mehr Training, läuft einfach weiter. Ab und zu kommt dann halt mal jemand zu spät zur Abreise zu unseren Spielen, weil das Benzin im Auto gefroren ist, aber was soll’s, auch bei -25 Grad geht’s weiter!

Im Trikot der University of Wisconsin-Whitewater

Im Trikot der University of Wisconsin-Whitewater // Foto: Craig Schreiner

Und so ging es Freitag eben auch trotz der beschriebenen Verspätung ab nach Illinois. Eins unserer wichtigsten Turniere stand an, da wir zum ersten Mal in dieser Saison ein Spiel gegen Alabama auf dem Plan hatten! (Dies sind ebenfalls beides Universitäten mit reinen Frauenmannschaften.) Alabama ist unser Dauerrivale. Nachdem wir 2011 die Meisterschaft mit nur 2 Punkten verpasst haben, konnten wir 2012 und 2013 gegen Alabama das Finale um die US-amerikanische Meisterschaft gewinnen.

Da dies mein letztes Studienjahr ist, geht es nochmal richtig um die Wurst beim Kampf um die dritte Meisterschaft in Folge. Das ist ein Erfolg, der nicht so oft gelingt.

Nachdem wir also am Freitag zum fünften Mal in dieser Saison gegen Illinois und Samstag zum dritten Mal gegen das Team aus Edinboro, Pennsylvania gewonnen hatten, war die Aufregung groß vor dem wichtigsten Spiel des Wochenendes. Nach einem etwas holprigen Start und einem Rückstand von 2:8, legten wir richtig los und ließen uns die Führung ab der achten Minute nicht mehr nehmen. Am Ende stand ein klares 70:49 als Endergebnis zu Buche.

Wegen der langen Entfernungen spielen wir leider nicht jedes Wochenende, aber dafür 4-5 Spiele an den Wochenenden, an denen wir die Reiserei auf uns nehmen. So geht es als nächstes am 20. Februar südlich, 15 Stunden Busfahrt nach Alabama und in knapp drei Wochen zur Meisterschaft mit 22 Stunden Fahrtzeit nach Texas. Dagegen war die vierstündige Reise nach Illinois an diesem Wochenende natürlich echt angenehm. Das hört sich aber alles dramatischer an als es ist. Mit einer Sitzreihe pro Spieler und fünf Jahren Erfahrung, kann die Zeit gut zum Schlafen genutzt werden.

Das war’s dann von mir – fürs Erste. Aber keine Sorge, ich berichte für Euch ab jetzt monatlich, also bleibt am Ball und schaut demnächst mal wieder vorbei, dann erzähle ich Euch wie es weiter ging. Falls Ihr bis dahin Fragen oder Anregungen für mich habt, immer her damit!

 

 

Eurobasketball 2013Mareike Adermann ist 23 Jahre alt, spielt seit 2008 Rollstuhlbasketball, studiert seit 2009 in den USA und ist Teil der Damen-Nationalmannschaft des Team Germany, mit der sie die Goldmedaille bei den Paralympics in London feiern durfte. Für Rollt. bloggt sie direkt vom “Rollege” in den USA. 

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