Ingo ist Rollstuhlbasketball-Fan, 39 Jahre alt und Anhänger der Mainhatten Skywheelers. Über seine Freundin Anne Brießmann hatte er seiner Zeit zum Rolli-Basketball gefunden. Für die Rollt. ist er in die Rolle des Fan-Reporters geschlüpft und hat uns an seiner Sicht der Dinge über das Match seines Lieblingsklubs gegen die Jena Caputs teilhaben lassen. Hier kommt Ingos Frankfurter Fan-Sicht:
Dies ist nun meine dritte Saison, in der ich die Spiele der Mainhatten Skywheelers verfolge. Im Laufe der Zeit habe ich für die Akteure auf dem Platz einen ernsthaften und riesigen Respekt entwickelt. Die meisten Regeln sind mir klar – auch wenn es immer mal wieder Entscheidungen des Schiedsrichter-Teams gibt, die ich nicht verstehe … aber einigen Teams auf dem Platz scheint es auch nicht besser zu gehen. Ich liebe dieses schnelle, taktische Spiel, obwohl ich mit Fußgänger-Basketball so gar nichts anfangen kann.
Vom dritten Spiel im sehr kalten Skywheelers Ice-Dome gegen Jena, weiß ich auch einigen Stunden nach dem Spiel immer noch nicht, was ich von der Partie halten soll. Ein Beginn mit einer unterirdischen und schlechten Trefferquote, während der Gast die Körbe sicher versenkte. Waren das die ersten beiden Viertel der Saison, die der Gast für sich entschied? Gefühlt ja. Keyscout sagt, dass diese Truppe bereits ein Viertel für sich entscheiden konnte. Was machte das Team aus Jena in diesen Minuten aus? Sie agierten als Mannschaft, zogen ihre Spielzüge sauber durch und hatten zunächst das nötige Quäntchen Glück beim Abschluss, während die Skywheelers erst in der Halbzeitpause Zielwasser tranken.
Von der Tribüne sah es so aus, als ob sich die Spieler der Heimmannschaft in der ersten Hälfte des Spiel noch gegenseitig anzicken würden; in der zweiten Hälfte wirkten sie harmonischer. Ein traumhaftes Zusammenspiel wie im Match gegen Elxleben oder der Zauber des ersten Vierteles gegen Trier, waren nicht zu sehen. Aber es war ein grundsolides Spiel, das die Skywheelers zeigten. Gefühlt machten die Jenenser im dritten Viertel nicht wirklich einen Punkt, der Gast zeigte Nerven, während die “Local Heroes” Korb um Korb erzielten.
Letztenendes gab es für die Frankfurter Fans ein verdientes und auch irgendwie versöhnliches Ende im Eiskeller – und ich hoffe, dass diese letzte Halbzeit wirklich ein Indiz dafür war, dass sich der gemeinsame Teamgeist aus den ersten Spielen wiedergefunden hat und der Mannschaft auch in den kommenden Spielen zur Verfügung steht, so dass die Spieler wieder gemeinsam lachen können. Denn das kam im Spiel gegen die Caputs leider etwas zu kurz.
Text: Ingo Totzke