Am letzten Spieltag der Hinrunde unterlagen die Rhine River Rhinos dem RSV Lahn Dill mit 48:64 (14:16, 9:15, 13:15, 12.19). Auch wenn Geburtstagskind Nico Dreimüller (16P) bester Schütze der Rhinos wurde, sollte dies nicht für eine Überraschung der Rhinos am neunten Spieltag der 1. RBBL reichen.
Die Ränge der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit waren sehr gut gefüllt. Es ist toll zu sehen, wie stark das Interesse an der wohl spektakulärsten Sportart auf Rädern in Wiesbaden ist. Auf Grund kleiner technischer Probleme erfolgte der Tipp-Off zum Spiel mit einigen Minuten Verspätung.
Mathias Güntner (RSV) gewann den Hochball und endlich ging das Spiel auf die vierzig Minütige Reise und sollte Zuschauer und Fans mitreisen. Von Beginn an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch und die Rhinos waren, angeführt von Nico Dreimüller auf den Punkt hell wach und gingen das Tempo offensiv, als auch defensiv mit. Matthias Güntner erzielte 10 seiner 26 Punkte im ersten Viertel, doch war dies erst „nur“ ein Achtungszeichen. Sein Viertel sollte erst noch kommen! Nach zehn Minuten stand ein 14:16 auf der Anzeigetafel und die Rhinos waren auf Kurs.
Im zweiten Viertel änderte sich bis zur achten Spielminute nicht viel. Zwar konnte der RSV zwischenzeitlich mit einem 6:0 Lauf auf sieben Punkte davon ziehen, doch konterten die Rhinos ihrerseits mit einem 6:0 Lauf und brachten sich mit drei Punkten Rückstand (23:26) wieder in Schlagdistanz. Nun schlichen sich kleinere Fehler bei den Gastgebern ein. Dies nutze Quentin Zantinge (RSV) aus und netzte zweimal hintereinander ein. Den Schlusspunkt aber setzte Thomas Böhme mit einem erfolgreichen Schuss jenseits der 6,75m und man hatte das Gefühl, dass diese erstmalige acht Punkteführung des Tabellenführers spuren bei den Rhinos hinterließ. 23:31 hieß es nach zwanzig gespielten Minuten.
Auf Grund der alternierenden Ballbesitzregelung hatte der RSV Lahn Dill den Einwurf zur Spieleröffnung des dritten Viertels und Thomas Böhme versuchte das Spiel wiederum mit einem Dreipunktewurf zu eröffnen, jedoch glückte ihm dies nicht. Die Rhinos wieder in Ballbesitz konnten durch Arinn Young den Spielstand auf sechs Punkte verkürzen. Die Zuschauer waren sofort zur Stelle und feuerten ihre Rhinos an. Doch die Antwort des Tabellenführers ließ nicht lange auf sich warten und das Spiel nahm erneut Fahrt auf. Nun schlug die Stunde des Matthias Güntner. 12 der 15 RSV Punkte machte der Ex-Rhino in diesem Viertel. Durch ein Foul an Gijs Even, von Reo Fujimoto, drei Sekunden vor Ende des dritten Viertels, bekam der Kapitän der Rhinos drei Freiwürfe zugesprochen. Wenn er alle drei verwandelt hätte, wären die Rhinos mit acht Punkten Rückstand wieder in Schlagdistanz gewesen. Leider traf er „nur“ einen der drei Freiwürfe und der RSV Lahn Dill ging mit einer zehn Punkteführung in die letzte Viertelpause.
Die letzten zehn Minuten sollten darüber entscheiden, ob den Rhinos die Überraschung gelingt. In den ersten drei Minuten gestalteten die Dickhäuter das Spiel noch offen, doch häuften sich zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt die Fehler, die ein solches Spitzenspiel nicht verzeiht. Einfache vergebene Chancen in Korbnähe und unsägliche Ballverluste, an der Zahl zwar überschaubar, doch in einem solchen Spitzenspiel der Wendepunkt. Ein 11:2 Lauf, von der dritten bis zur siebten Spielminute des vierten Viertels, besiegelte viel zu früh die Niederlage der Rhinos an diesem Spieltag. Am Ende stand es 48:65 für den RSV Lahn Dill und mit 17 Punkten Differenz ist das Ergebnis am Ende zu deutlich ausgefallen und spiegelt die eigentliche Leistung und die tolle Moral der Rhinos nicht wieder.
Nico Dreimüller sagte nach dem Spiel: „Erst einmal Glückwunsch an den RSV Lahn Dill. Wir haben die meiste Zeit solide gespielt aber unsere Würfe nicht gut genug getroffen. Wir werden aus der Niederlage lernen!“
Spielertrainer Michael Paye äußerte sich nach dem Spiel: „Wir werden immer besser. Wir haben ein tolles Spiel in toller Atmosphäre gespielt. Vielen Dank an das gesamte Organisationskomitee einschließlich unserer Manager für die wunderbare Atmosphäre. Wir machen uns morgen wieder an die Arbeit und halten die Spannung bis zur Winterpause“.
Für die Rhine River Rhinos punkteten: #4 Michael Paye (6P), #6 Palmer, #10 Kamali (4P), #12 Even (6P), #16 Damiano, #17 Dreimüller (16P), #18 Huber, #19 Lai, #24 Young (12P) #25 Akita (4P).
PM: RRR | Foto: Ana Sasse