Der RSV Lahn-Dill (75:55 vs. Trier) und die RSB Thuringia Bulls (81:70 vs. Hamburg) werden im ersten Halbfinal-Spiel um die Deutsche Meisterschaft ihrer Favoritenrolle gerecht und gehen in der Best-of-Three-Serie jeweils mit 1:0 in Führung. Auf die Rückspiele und damit auf die Entscheidung muss der Rollstuhlbasketball-Fan allerdings etwas warten, schließlich präsentieren sich die RBBL-Top-Teams zunächst auf europäischer Bühne. Erst am 19. März findet Partie Nummer 2 statt, eine optional dritte Begegnung direkt am 20. März. Heimrecht in dieser entscheidenden Runde genießen dann jeweils der RSV Lahn-Dill und die RSB Thuringia Bulls.
Den Auftakt machte bereits am Samstag Nachmittag das Duell des amtierenden Champions aus Mittelhessen in Rheinland-Pfalz bei den Doneck Dolphins Trier. Der Schlüssel zum Erfolg der RSV-Equipe ist sicher in der bombensichere Defense zu finden, die Superstar Dirk Passiwan an die Kette legte und gerade einmal magere acht Zähler des Trierer Topscorer zuließ. Da auch der Motor des niederländischen Centers Mattijs Bellers (8 Punkte) stockte, war die offensive Messe der Herausforderer von der Mosel schnell gelesen. In Abwesenheit beider Topscorer zeigte die Lettin Diana Dadzite mit 31 Punkten und 2 erfolgreichen Dreiern eine starke Leistung. Auf Seiten des RSV Lahn-Dill dominierte das Duo Michael Paye (30 Punkte / 1 Dreier) und Steve Serio (21 Punkte), die zusammen beinahe so viele Punkte erzielten, wie die Trierer Mannschaft.
„Die Partie heute war ein rasantes Spiel und es hat lange gedauert, bis wir uns kontrolliert absetzen konnten“, bilanzierte RSV-Trainer Nicolai Zeltinger nach dem Schlusspfiff. Der Grundstein für die Wetzlarer Rollis ist gelegt, im Rückspiel bedarf es schon eine echte Über-Leistung der Delfine in der August-Bebel-Halle.
Etwas mehr Mühe hatte Hauptrundenmeister Elxleben in Hamburg. Beim 81:70-Auswärtserfolg musste Thüringens Headcoach Josef Jaglowski auf den Schweden Joakim Linden verzichten, der auch beim EuroLeague-Qualifikationsturnier fehlen wird. Den stärksten Akteur hatten die Thuringia Bulls in André Bienek (25 Punkte, 8 Rebounds, 8 Assists), der gleich fünf-Mal von jenseits der 6.75m-Markierung einnetzte und den BG Baskets Hamburg in den entscheidenden Spielphasen Nackenschläge verpasste. Die stärkste Phase der Hausherren folgte nach dem Kabinengang, als die HSV-Korbjäger angeführt von Philipp Häfeli (28 Punkte, 12 Rebounds, 5 Assists) bis auf fünf Punkte verkürzten (19:11-Lauf), die endgültige Wende aber nicht einleiten konnten. „Wir haben uns vor allem nach dem Kabinengang sehr gut präsentiert und Thüringen das Leben schwer gemacht. Kämpferisch kann man uns nicht allzuviel vorwerfen – allerdings müssen wir an unseren Rebounds arbeiten“, so Holger Glinicki nach dem Schlusspfiff. Satte 12 Abpraller mehr mussten der Hamburger Trainer und sein Team an die Bullen abgeben – zu viel, wenn man ein europäisches Spitzenteam zu Fall bringen will.
Für die Hamburger steht in der kommende Woche vor heimischem Publikum die EuroLeague-Qualifikation an, während die Thüringer Richtung Spanien aufbrechen.
#Ergebnisticker: Das Playoff-Halbfinale der RBBL im Überblick
Doneck Dolphins Trier vs. RSV Lahn-Dill 55:75 (Playoff-Stand: 0:1)
BG Baskets Hamburg vs. RSB Thuringia Bulls 70:81 (Playoff-Stand: 0:1)
#RolltbeiMir: Die Top-Performer der Woche
Diana Dadzite (31 Punkte/2 Dreier)
Michael Paye (30 Punkte/1 Dreier)
Steve Serio (21 Punkte)
Philipp Häfeli (28 Punkte, 12 Rebounds, 5 Assists)
André Bienek (25 Punkte/5 Dreier, 8 Rebounds, 8 Assists)