Am kommenden Samstag beginnen die Playoffs der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL). Im ersten Duell fordern die GOLDMANN Dolphins Trier als vierter der Hauptrunde den amtierenden Meister und Pokalsieger RSV Lahn-Dill. Im Modus Best-of-Three findet die erste Partie an der Mosel statt, bevor es danach zum Duell in Wetzlar kommt. Ein mögliches drittes Spiel würde ebenfalls in Mittelhessen stattfinden.
Nahezu alle Vorzeichen sprechen dabei für den RSV Lahn-Dill. Das Team von Nicolai Zeltinger und Ralph Neumann fegte buchstäblich durch die Hauptrunde, gewann die Partien im Schnitt mit mehr als 20 Punkten Abstand und mussten im Verlauf der Hauptrunde keine einzige Niederlage einstecken. Die Mittelhessen stellen die beste Offense und die beste Defense der Liga, lediglich die Mainhatten Skywheelers und das Oettinger RSB Team Thüringen brachten den Favoriten zwischenzeitlich zum Wackeln, aber nie zum Fallen.
Doch wie heißt es im Sport so schön: Du hast keine Chance, also nutze sie. Die GOLDMANN Dolphins Trier um den frisch gebackenen Nationalmannschafts-Kapitän Dirk Passiwan konnten mit dem Einzug in die Playoffs den größten Erfolg der Vereinsgeschichte verbuchen und können nun befreit aufspielen. Volles Haus dürfte beim Heimspiel an der Mosel garantiert sein, zwei weitere Spiele sind garantierte Sache für Janet McLachlan & Co.
In der Hauptrunde schaltete die Defense des RSV den Liga-Topscorer Dirk Passiwan – der durchschnittlich stattliche 30 Zähler einnetzt – nahezu aus. Sicherlich der Schlüssel zum Erfolg, schließlich ist der Scharfschütze die dominante Figur der Rheinland-Pfälzer in nahezu allen Bereich. Passiwan führt die Liga bei den Punkten, Rebounds, Assists und erfolgreichen 3-Punkte-Würfen an. Gelingt es Trier, ihren Führungsspieler heiß laufen zu lassen, scheint alles möglich. Schließlich gelten die Herausforderer als eine der besten Offensiv-Mannschaften der Liga. „Wir wollen die Großen ärgern“, so Passiwan, der die Seinen sicher zur frechen Spielweise auffordern wird. Trier hat nichts zu verlieren.
Der RSV Lahn-Dill lebt von der zuletzt auch europäisch überragenden Achse Michael Paye, Steve Serio, Thomas Böhme und Dirk Köhler. Von der Bank kommen mit Marco Zwerger, Joe Bestwick, Jan Haller, Annabel Breuer und Christopher Huber weitere Nationalspieler. Kader, Tiefe der Bank und vor allem auch die beiden Ergebnisse der Hauptrunde machen Wetzlar zum klaren Favoriten in dieser Playoff-Halbfinal-Serie.
Text: Sven Labenz // Fotos Sandra Wagner