Nach dem 88:72-Erfolg im Gipfeltreffen zwischen den RSB Thuringia Bulls und dem RSV Lahn-Dill in Erfurt, haben wir den Bulls-Macher und -Kümmerer, Lutz Leßmann, um die Beantwortung einiger Fragen gebeten.
Wir haben das Spiel gegen den RSV Lahn-Dill gewonnen, weil …
„ … das Team den Matchplan zu 100 Prozent umgesetzt hat. Unsere Defense hat Lahn-Dill in seinen Möglichkeiten eingeschränkt. Und immer, wenn wir unser Spiel schnell gemacht haben, konnte der RSV uns nicht kontrollieren. Zudem haben die Bulls mehr Möglichkeiten in der Rotation, was uns unberechenbarer macht. Wir haben jede Woche einen anderen Topscorer, und die Mannschaft ist in der Lage, aus allen Positionen Druck auf den Korb des Gegners auszuüben. Es ist wirklich bemerkenswert, wie das Kollektiv jedes Jahr ihr Leistungsvermögen nach oben entwickelt. Michael Engel hat daran einen sehr großen Anteil.“
Alex Halouskis Leistung war …
„ …gewohnt stark. Alex ist ein außergewöhnlicher Spieler, und das zeigt er vor allen in solchen Spielen. Alex ist der erste im Training und der letzte Spieler, der die Halle verlässt. Er bekommt langsam die Lockerheit, die ein Weltklassespieler benötigt. Der Maßstab ist nicht das Punkten gegen Bonn oder Köln; Spiele auf diesem Niveau sind die Sache von Alex Halouski. Für solche Leistungen brauchst du ein funktionierendes Team, das in der Lage ist, so einen Spieler in Szene zu setzen. Der Rest ist Qualität und Talent.“
Den Doppelspieltag mit den Rockets beurteile ich …
„ … als gelungen. In Erfurt fand ab 13 Uhr der Faschingsumzug mit 30 000 Menschen statt, und die Presse hat die Anfangszeit der Partie mit 14.30 Uhr angekündigt. Zur zweiten Halbzeit waren ca. 1000 Zuschauer in der Halle, und die haben ordentlich Stimmung gemacht. Wenn ich mir ansehe, wie schwer sich alle tun, Menschen in die Hallen zu locken, dann sind wir ganz gut dabei. Und es wächst ständig weiter. Die Tatsache, dass ein Zweitligaspiel von 2.600 Zuschauern besucht wird, zeigt doch, dass wir noch viel zu tun haben, um diesen geilen Sport in den Köpfen der Menschen zu verankern. All jene, die Rollstuhlbasketball zum ersten Mal gesehen haben, waren einfach nur begeistert. Dafür hat es sich auf jeden Fall gelohnt.“
In zwei Wochen beim Euro Cup in Wetzlar werden wir …
„ … werden wir alles dafür geben, beim ersten Final Four der Champions dabei zu sein. Das Schönste wäre, wenn wir uns gemeinsam mit dem RSV Lahn-Dill qualifizieren würden. Der Weg dahin ist ungemein schwer, und jeder Ausrutscher wir mit dem Ausscheiden bestraft. In diesem Bereich ist Wetzlar nach wie vor das Vorbild für uns. Wie sie jedes Jahr das Niveau bestimmen und ganz selten Fehler auf ihrem Weg machen, ist einzigartig. Wir sind reifer geworden und wollen auf jeden Fall einen der beiden Plätze zum Erreichen des Final Four ergattern.“
Fragen: Martin Schenk