Vor dem absoluten Spitzenspiel der 1. RBBL zwischen dem Oettinger RSB-Team Thüringen und dem RSV Lahn-Dill, haben wir die beiden Macher und Manager, Lutz Leßmann und Andreas Joneck, zum „Kopf-an-Kopf-Interview“ gebeten. Lest mehr über den Klassenprimus und dessen härtesten Verfolger.
Was schätzt du an Andreas Joneck bzw. Lutz Leßmann?
Lutz: Den jahrelangen Erfahrungsschatz im Rollstuhlbasketball.
Andreas: Lutz ist ein stets angenehmer Ansprechpartner mit dem wir in den vergangenen Jahren immer ein sehr gutes Verhältnis gepflegt haben. Hierfür gilt unser Dank. Zudem steht Lutz mit seiner ganzen Energie hinter dieser faszinierenden Sportart, wir brauchen mehr solcher Leute.
Was zeichnet den Standort Wetzlar bzw. Elxleben aus?
Lutz: Die erarbeitete Infrastruktur um den Rollstuhlbasketball.
Andreas: Elxleben hat sich über Jahre aus der Regionalliga über den Aufstieg in die Bundesliga bis hin zur Formung eines Spitzenteams kontinuierlich entwickelt. Dies ist ebenso beachtlich wie gleichzeitig positiv belebend für unsere Sportart. Zudem bietet der Standort hervorragende Trainings- und Ausbildungsmöglichkeiten für die Sportart.
Wir werden in den nächsten Monaten bzw. Jahren den RSV Lahn-Dill einholen resp. überholen, weil …
Lutz: “Bayern München” kann man nicht einholen, schon gar nicht überholen. Lahn-Dill ist das Bayern München in unserer Sportart.
Wir werden in den nächsten Jahren weiterhin die Nummer 1 in Deutschland sein, weil …
Andreas: Das weiß ich nicht, ob uns das Gelingen wird. Was ich versprechen kann ist, dass wir unsere gesamte Energie und Erfahrung investieren werden, um weiterhin in Deutschland der Marktführer auf und abseits des Parketts zu sein. Wir sind inzwischen 17 Jahre in der deutschen und über zehn Jahre in der europäischen Spitze beheimatet, diese Kontinuität ist aber kein Automatismus, dennoch natürlich stets unser Ziel.
Unser Erfolgsrezept für das Spiel an Samstag und das Final-4-Halbfinale wird sein:
Lutz: Das Spiel am Sonntag ist eine Standortbestimmung und wir werden versuchen so gut es geht Paroli zu bieten und konzentriert unser Spiel suchen. Es geht am Sonntag auch nicht um die Tabellenspitze, der direkte Vergleich ist nicht mehr zu gewinnen. Das Pokalspiel ist ein Entscheidungsspiel, da geht es um alles oder nichts. Also Kampf bis zum letzten.
Andreas: Wir werden Thüringen sehr ernst nehmen, wir freuen uns auf die Herausforderung und zwei große Spiele, bei denen wir Erfahrung, Spaß und den unabdingbaren sportlichen Willen zu gewinnen in die Waagschale werfen werden. Auch wenn Thüringen taktisch verständlicher Weise den Underdog gibt, sie sind sehr sehr nah an uns dran.
Auf dieser Position schätze ich uns stärker ein, da …
Lutz: Da beide Teams so gut besetzt sind, gibt es keine Vorteile auf einzelnen Positionen. Der Kopf, die geschlossenere Mannschaftsleistung und die Tagesform wird entscheiden.
Andreas: Wir haben deutlich mehr Erfahrung in Spielen auf dem höchsten Niveau, dies könnte ein kleine Vorteil sein. Zudem besitzen wir mit den US-Duo Paye und Serio in Kombination mit Nationalspieler Thomas Böhme eine der weltbesten Lineups im Spielaufbau. Ich bin von unserem Team überzeugt, weiß aber auch um die absolute Klasse des Gegners.
International wird der Rollibasketball-Fan von uns dieses Jahr folgendes in der Zeitung lesen:
Lutz: Das RSB-Team Thüringen schafft es in den Champions Cup.
Andreas: Ich hoffe, dass wir selbst in der Zeitung lesen können, dass wir auf Augenhöhe mit Galatasaray sind. Ich bin mir aber auch sicher, dass wir international vom RSB Team positive Schlagzeilen im Champions Cup lesen werden!
Beide: Das Spiel am Sonntag endet mit:
Lutz: … dem Sieg des Besseren 😛
Andreas: …der Erkenntnis, dass die deutsche RBBL zwei der besten europäischen Teams sein Eigen nennen kann.
Interview: Martin Schenk // Foto: Lutz Leßmann | privat // Foto: Andreas Joneck | Sparkasse Wetzlar