Interview mit Mark Beissert: “Mein Ziel war es immer, in der Bundesliga zu spielen”

 

Mark, die Rolling Devils stehen als Aufsteiger auf einem hervorragenden RBBL-Mittelfeldplatz. Was ist euer Geheimrezept?

Unser Geheimrezept? Ich denke, dass wir ein Team haben, das fahrerrisch recht gut ist und wir gute Schützen auf dem Feld haben. Zudem haben wir mit Cliff Fisher einen absoluten Top-Mann an der Seitenlinie, der uns jede Woche besser machen kann und uns auf jeden Gegner hervorragend einstellt. Und dann natürlich die grandiose Unterstützung von den Rängen.

Es hieß, dass einige Spieler der Devils Ende letzten Jahres länger als sonst üblich auf ihre Bezahlung haben warten müssen. Stimmt das bzw. was war los?

Ja, das stimmt. Wir warten auf unser Geld. Aber jeder weiß warum. Es ist Geld vorhanden, das Konto ist sehr gut gefüllt. Es mussten lediglich einige Umstellung getätigt werden, die uns vom Gesamtverein auferlegt wurden. Das ist jetzt alles geschehen und das Geld kommt. Ein Riesenlob in diesem Zusammenhang an unseren neuen Abteilungsleiter Thomas Lorenz, der einen super Job macht.

Was muss deiner Meinung nach passieren, um die positive sportliche und strukturelle Entwicklung in Kaiserslautern weiter voranzutreiben?

Ich denke, der Verein muss insgesamt breiter aufgestellt werden. Also mehr Sponsoren, was ein höheres Budget bedeutet. Und insgesamt mehr Leute, die wissen, wie man einen Verein führt und groß macht. Aber da sind wir schon auf einem sehr guten Weg. 

Wie sieht es mit der Kaderplanung für die kommende Saison aus? Wohin wird es dich verschlagen – und wer bleibt ein Teufel?

Wir sind bereits auf der Suche nach Verstärkungen. Mit einem Spieler aus den USA sind wir uns einig, da muss geprüft werden, ob es finanziell machbar ist. Wir sind in Gesprächen mit Spielern, die in der Bundesliga bekannt sind, auch große Namen. Ich selber bleibe in Kaiserslautern, habe vor kurzen meinen ohnehin bis 2016 laufenden Vertrag vorzeitig bis 2017 verlängert. 

Wo liegen deine Stärken als 4,5-Spieler auf dem Court? Was hebt dich von den Halouskis, Highcocks und Passiwans der Liga ab?

Mark Beissert mit Freundin.

Mark Beissert mit Freundin.

Die Frage ist schon ein bisschen gemein. Die Jungs gehören zu den besten Spielern der Welt. Ich denke, meine Stärke ist mein Wurf. Außerdem bin ich Linkshänder – und somit etwas schwerer zu verteidigen. Und ich kann mich auch unter dem Korb durchsetzen. Aber der größte Unterschied ist der, dass ich kein Profi bin. Ich arbeite 40 Stunden jede Woche. Rollstuhlbasketball ist mein Hobby, das ich liebe. 

Eine letzte Frage noch: Wie verrückt muss ein Spieler wie du eigentlich sein, dass er für ein Training drei Stunden Fahrtzeit in Kauf nimmt?

Verrückt ist ein guter Ausdruck. Viele fragen: Mensch, Mark, warum machst du das? Ganz einfach: Mein Ziel war es immer, in der Bundesliga zu spielen. Ich bin beim RSV Lahn-Dill verdammt gut von Daniel Stange über Nic Zeltinger bis hin zu Joey Johnson ausgebildet worden. In Wetzlar konnte ich aufgrund meiner Nichtbehinderung leider nicht in den Kader von Nicolai Zeltinger rutschen. Ich hatte ein Angebot aus Heidelberg für die 1. Bundesliga –  und eine Offerte aus Kaiserslautern, die damals noch in der 2. Liga spielten. Die Perspektive hier in Lautern war einfach überzeugender. Und meine Lebensgefährtin Melissa unterstützt mich, wo sie nur kann. Das macht vieles einfacher. Deswegen der Aufwand.

Mark, vielen Dank für deine Zeit.

Interview: Martin Schenk | Foto: privat

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