Der Eastercup in Berlin feiert 5-jähriges Jubiläum. Gestartet als reines Fußgänger-Basketballturnier, mausert sich das Event seit drei Jahren auch zu einem bekannten Rollstuhlbasketball-Turnier – mit steigender Tendenz. Wir haben den Verantwortlichen für die Rolli-Sektion, Lukas Keul, gebeten, uns ein paar Fragen über das Turnier, die Vergangenheit, die Zukunft und seine persönliche Motivation zu beantworten.
Lukas, zum fünften Mal findet in Berlin der (Rollstuhlbasketball-)Eastercup statt. Wie kam es zu solch einem Turnier und was ist deine Aufgabe dabei?
„2013 feierte der Eastercup sein Debüt. Und da sich im Jahr 2014 unsere Teilnehmeranzahl schon verdoppelt hatte, haben wir das Basketball-Angebot um Rollstuhlbasketball ergänzt. Diesen Bereich als feste Größe zu etablieren, war und ist meine Aufgabe. Das bedeutet u. a. Teams und Schiedsrichter ansprechen und einladen, über Networks, wie z.B. die IWBF-Homepage, Informationen über das Turnier zu verbreiten, aber auch für das Projekt Sponsoren zu gewinnen. Ach ja, um die Teambetreuung vor Ort kümmer ich mich auch noch.“
Wie viele Teams sind denn am Start? Und wo kommen die Mannschaften überall her?
„In den letzten beiden Jahren waren es sechs Teams, und dieses Jahr arbeiten wir daran, eine 8er-Konkurrenz auf die Beine zu stellen. Die Teams kommen übrigens aus Deutschland, den Niederlanden, England, der Türkei, Rumänien, Nigeria und Thailand. Wobei auch gesagt werden muss, dass wir aus der Vergangenheit gelernt haben, da z. B. Visa kurzfristig nicht genehmigt wurden. Aus den genannten Ländern haben wir auf jeden Fall mündliche Zusagen.“
Wo finden interessierte Vereine und Spieler weitergehende Infos zum Turnier? Und warum lohnt es sich, auf jeden Fall vorbeizuschauen?
„Infos finden die Teams auf unserer Homepage: www.eastercup-moabit.de. Oder ihr fragt die Pfeffersport Devils mit denen ich die Rollstuhlbasketball Konkurrenz austrage und organisere. Es lohnt sich auf jeden Fall vorbeizuschauen. Erstens bekommt der Fan und Besucher einen Eindruck vom Rollstuhlasketball und zum anderen spürt er die besondere Atmosphäre, die zwischen Rollstuhl- und Fußgänger-Basketballern herrscht. Bei unser ersten Auflage im Jahr 2015 wurden die Rollstuhlbasketballer richtig gefeiert, fast schon wie kleine Stars. Alle Fußgänger-Basketballer wollten Fotos und Selfies mit den Rollibasketballern machen, da sich echte Freundschaften entwickelt haben.“
Was ist das primäre Ziel des Events? Spaß, Verbindungen aufbauen?
„Der Spaß steht natürlich im Vordergrund, wobei eine gesunde Wettkampfhärte vorhanden ist. Hinzu kommt, dass sich internationale Freundschaften bilden und aufbauen. Unsere Teilnehmer kommen aus über 30 Nationen weltweit. Also ist das Event für diesen Zweck ideal. Mein Ziel ist perspektivisch das größte internationale Rollstuhlbasketball-Turnier der Welt aufzubauen. Die Leute sollen sehen, wie geil dieser Sport ist; und ich möchte dafür die Plattform bieten. Berlin ist dafür der ideale Standort.“
Du bist Fußgänger, wie kamst du überhaupt zum Rollstuhlbasketball
„Gute Frage (lacht). Ich hatte vor 2014 rein gar nichts mit dem Rollstuhlbasketball am Hut. Dies hat sich alles mit der Übernahme meiner Tätigkeit geändert. Was auch dazu geführt hat, dass ich selbst an einem Rollstuhlbasketball-Turnier teilgenommen habe. Ich hab sozusagen Blut geleckt, und Rolli-Baseketball bildet in der Sommerpause eine echte Alternative für mich zum Fußgänger-Basketball.“
Lass uns zum Abschluss in die Glaskugel blicken: Der Eastercup wird in zehn Jahren …
„Der Eastercup wird in zehn Jahren qualitativ und quantitativ zu der Top-3-Turnieren weltweit gehören. Im Rollstuhlbasketball, neben den Paralympics und den Welt- und Europameisterschaften, das wichtigste internationale Turnier auf Club- und Nationalmannschafts-Ebene sein. Unsere Zielgruppe sind nicht die Top-Nationen, sondern vor allem Klubs mit wenig oder gar kein Nationalspielern bzw. Nationalmannschaften, die bei den großen Turnieren nicht stark genug sind. Obwohl ich gestehen muss, dass ein britischer Nationalspieler, der letztes Jahr zum ersten Mal dabei war, den Eastercup der Nationalmannschaft vorzog. Das ist nach solch einer kurzen Zeit eine tolle Bestätigung. Und es zeigt, dass wir viel zu bieten haben.“
Interview: Martin Schenk