Interview mit Hubert Hager: “Im Moment ist das alles noch wie ein Traum für mich.”

Die RSB Thuringia Bulls verkündeten am ersten Dezembertag die Verpflichtung des jungen österreichischen Centers Hubert Hager (4,5), der in dieser Spielzeit bereits für die SABRES Ulm, die RBB München Iguanas sowie bei der EM im polnischen Walbrzych für sein Heimatland über den Court dribbelte und kurvte. Im Kurzinterview spricht der 4,5-Punkte-Mann über die Vorfreude auf Elxleben, sein Abschiedsbierchen in München und das kommende Training mit den ganz großen Namen der Szene.

 

Hubsi, muss ich dich kneifen? Oder hast du selbst schon realisierst, dass du für das aktuell beste Team der Welt auf Korbjagd gehen wirst?

„Also im Moment ist das alles noch wie ein Traum für mich, und auch schon Thorsten Schmid hat das als wahre “Cinderella-Story” bezeichnet.“

 

Wie kam der Kontakt zustande?

„Thorsten hat einen Anruf von Lutz Leßmann erhalten, dass Thüringen einen Back-up für Vahid Azad sucht. Es gab also ein Anfrage zu meiner Person. Wir haben ja mit den SABRES im Pokal gegen Thüringen gespielt. Und so sind sie auf mich aufmerksam geworden. Nachdem alles andere dann auch schon mit Benny Ryklin abgeklärt und sozusagen genehmigt war, erhielt ich einen Anruf von Michael Engel, und das Ganze nahm seinen Lauf.“

 

München, deine erste Station in der 1. RBBL, hat dir keine Steine in den Weg gelegt, um deinen nächsten Schritt zu gehen. Wie lief die Kommunikation zwischen dir, Benny Ryklin und Thorsten Schmid in Ulm?

„Naja, ich war eigentlich der Letzte, der davon erfahren hat, da zuerst das Okay von Ulm und München kommen musste.“

 

Wie lief’s ab?

„Es war ein ganz normaler Dienstag und Trainingstag für mich, wenn man außen vor lässt, dass ich zufällig auch an diesem Tag Geburtstag hatte (lacht). Thorsten kam ganz normal in die Halle und wollte gleich mit mir unter vier Augen reden.“

 

Was hat er gesagt?

„Er erzählte mir von der Anfrage und dass alles schon mit Benny abgeklärt sei, er mir, so wie Benny, auch keine Steine in den Weg legen möchte und eigentlich nur noch meine Entscheidung fällig ist. Für ein letztes Abschlusstraining und gemeinsames Bier war ich dann Donnerstags nochmal in München und verabschiedete mich von meinen zu Freunden gewordenen Mitspielern und zukünftigen Gegenspielern.“

 

Auf was freust du dich am meisten? Und warum?

„Am meisten freue ich mich auf die Professionalität des gesamten Teams, die hohe Intensität des Trainings, die Masse an Erfahrung und die vielen Möglichkeiten, zusätzlich noch selbst an mir zu arbeiten, da es einfach viel besserer Voraussetzungen sind, um sich zu steigern und zu verbessern.“

 

Was hat Michael Engel dir gegenüber geäußert? Was ist seine und die Erwartungshaltung des Klubs?

„Er hat mich mehr oder weniger über die momentane Situation in Thüringen informiert und mir alles andere erklärt. Aber die Kernaussage war dann doch, dass mir Thüringen die Tools, mich zu verbessern, in die Hände geben wird und es an mir liegt, diese auch zu nutzen.“

 

Bitte vervollständige zum Abschluss den folgenden Satz: Mit Alex Halouski, Matt Scott, Jake Williams & Co. in einer Mannschaft zu trainieren und spielen, bedeutet mir …

… alles. Und es ist der größte Ansporn für einen jungen Spieler wie mich, sich noch mehr ins Zeug zu legen, um auf das Niveau dieser Weltklassespieler zu kommen.

 

Vielen Dank für deine Zeit, Hubsi.


Benny Ryklin (Headcoach RBB München Iguanas) über den Transfer: “Thüringen ist an mich herangetreten und hat mir ihr Konzept dargelegt. Sie wollen Hubsi, nach Vahids Verletzung, zur Trainingsergänzung und zur entsprechenden Entlastung nach Elxleben holen. Ich habe keine Sekunde gezögert und Hubsi für seine persönliche und sportliche Entwicklung die entsprechende Freigabe erteilt. Tägliches Training mit den besten Spielern der Welt, ist das Beste was ihm passieren kann. Und dem wollte ich natürlich nicht im Wege stehen.”

 

Thorsten Schmid (Headcoach SABRES Ulm) über den Wechsel: „Es ist richtig, dass Hubert Hager zukünftig in erster Linie wohl für Thüringen spielen wird. Das ist für einen jungen Spieler die aktuell größte Chance, die man bekommen kann. Wir werden ihm diesbezüglich keine Steine in den Weg legen. Er wird seine Lizenz in Ulm behalten und auch noch das ein oder andere Spiel für uns machen. Für Ulm ist es eine Auszeichnung und ein großes Kompliment dafür, dass einer unserer Spieler nun den nächsten Schritt machen kann. Dass es jetzt gleich der größtmögliche Schritt ist, macht uns stolz. Wir hoffen, dass andere junge Spieler sehen, dass man sich in Ulm hervorragend entwickeln kann. Dadurch wird Hubert uns auch nach seinem Wechsel noch lange nützlich sein. An dieser Stelle möchte ich auch ausdrücklich den Thuringia Bulls danken, die uns frühzeitig und im vollen Umfang über ihre Pläne informiert haben und damit ein sehr professionelles Verhalten an den Tag gelegt haben.”

 

Interview: Martin Schenk | Foto: Steffie Wunderl

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