Interview mit Chris Huber: “Wir haben viel Potenzial”

Mitte Juli verkündeten die Rhine River Rhinos Wiesbaden die Verpflichtung von Nationalspieler Chris Huber. Im Rollt.-Interview spricht der Lowpointer über seine persönliche Entwicklung in den letzten Jahren, seine sportliche Auszeit sowie die Ambitionen mit den Wiesbadener Korbjägern in der kommenden Spielzeit.

 

Chris, lass mich direkt durchstarten: Was hat den Ausschlag gegeben, dass du dich den Rhinos angeschlossen hast?

Die Rhinos sind aus meiner Sicht schon immer ein sympathischer und erfolgsorientierter Verein. Diese Eigenschaften, das mir vorgestellte Konzept und die guten Gespräche mit Mirko Korder haben mich schnell überzeugt.

 

Du warst zuletzt vereinslos. Wie hast du dich fit gehalten und wie hast du dein Leben gestaltet?

Zunächst habe ich mir eine dringend benötigte mentale Pause gegönnt. Anschließend habe ich mit unserem Natio-Athletik-Trainer Dirk Lösel einen Trainingsplan ausgearbeitet, um mich in Kraft und Athletik weiterzuentwickeln. Basketballerisch habe ich auf Freiplätzen individuell trainiert.

 

Du bist die Junioren-Nationalmannschaften durchlaufen und hast mit dem RSV Lahn-Dill große Erfolge gefeiert. Wie hast du die Entwicklung des Sports und der RBBL in den letzten Jahren wahrgenommen?

Das Niveau ist stetig steigend – und der Rollstuhlbasketball an sich entwickelt sich rasant. Das Tempo des Spiels nimmt zu. Das macht meiner Meinung nach den Sport noch interessanter als vor zehn Jahren.

 

Wenn du auf deine Anfänge und auf den Chris Huber von heute schaust: Wie hat sich dein Spiel als Lowpointer verändert?

Der größte Unterschied zwischen meiner Person jetzt und vor zehn Jahren ist sicherlich mein Selbstbewusstsein. Auch die Fähigkeit mehr oder weniger konstant auf dem Feld zu reden. Auch abseits des Courts bringe ich meine Sichtweisen mittlerweile eher ein. Die Aufgaben auf dem Parkett, wie 1-gegen-1-Verteidigung, das Sealen oder Pick and Roll, sind mehr oder weniger gleichgeblieben, wobei ich mittlerweile diese Dinge mit weniger Hilfe absolvieren kann oder mir diese aktiv einfordere.

 

Was denkst du, ist für die Rhinos und dich in dieser Spielzeit machbar? 

Ich denke, wir haben viel Potenzial. Was am Ende dabei rauskommt, werden wir sehen.

 

Was sind die Wiesbadener Stärken?

Die Stärken der Rhinos sehe ich auf jeden Fall in der Tiefe der Mannschaft, der Korbgefahr auf allen Positionen sowie der Vielfalt der Spielertypen.

 

Sportler wollen sich stetig verbessern: Woran arbeitetest du aktuell, um das dein nächstes Ziel zu erreichen?

Wie bereits erwähnt, habe ich versucht an Kraft und Athletik zu arbeiten. Mein aktueller Fokus liegt seit Vertragsabschluss darauf, die Routine in der Verteidigung, besonders im 1-gegen-1, zurückzubekommen und gut vorbereitet in die Saison zu starten. Der Trip nach Australien mit der Nationalmannschaft bildet dafür beste Voraussetzungen.

 

Zum Schluss würde ich mich freuen, wenn du noch einen Blick auf das Team Germany der Herren wirfst. Was denkst du, könnt ihr in Dubai “reißen”?

Dubai wird sehr spannend. Die Leistungsdichte der Top 8 bis 10 Teams ist beeindruckend. Dort wollen wir sicherlich dazu gehören. Nach den letzten Weltmeisterschaften, die nicht nach unseren Vorstellungen verlaufen sind, wollen wir dieses Jahr unser Potenzial abrufen.

 

Danke, Chris.

 

Interview: Martin Schenk | Foto: Hannah Schrauth

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