Während sich das Bundesliga-Team des RSV Lahn-Dill souverän für die Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert, muss die Reserve in der 2. RBBL-Süd den bitteren sportlichen Gang in die Drittklassigkeit antreten. Ein herber Schlag, schließlich nutzen die Mittelhessen die 2. Mannschaft zur langfristigen Ausbildung von Talenten. Rollt. hat darüber mit RSV-Manager Andreas Joneck gesprochen.
Andreas, was überwiegt mehr – der Finaleinzug oder der Abstieg des RSV Lahn-Dill II?
Beides zu in der Gefühlslage zu vermischen ist schwierig. Wir sind über den souveränen Finaleinzug und die bestimmt wieder spektakuläre Endspieleserie gegen die Thuringia Bulls überaus froh. Diese Serie wird uns und vor allem der Sportart wieder viel Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit bescheren. Der Abstieg unserer zweiten Mannschaft ist bitter, aber wir hoffen natürlich auf einen zusätzlich frei werdenden Platz in der 2. Bundesliga Süd durch die Mainhatten Skywheelers II, die ihrer eigenen ersten Mannschaft in Liga zwei weichen müssen.
Warum hat es für die Bundesliga-Reserve in dieser Saison nicht zum Klassenerhalt gereicht?
Die zweite Bundesliga Süd hat in den letzten drei Jahren einen enormen Qualitätssprung gemacht und ist nicht mehr mit der Nordstaffel zu vergleichen. Engagierte Teams wie Kaiserslautern, Wiesbaden, die Iguanas oder die Roller Bulls haben sie zu einer ganz starken Liga mit namhaften Akteuren gemacht. Diesen Qualitätssprung haben Mannschaften wie Ulm und wir, die zuletzt noch zur erweiterten Spitze gehörten nicht mitgehen können, die Konsequenz ist nun sportlich abzulesen.
Was bedeutet der Abstieg für die Zukunft – vor allem mit Blick auf eure Top-Talente Nico Dreimüller und Christopher Huber?
Noch hoffen wir stark auf einen zusätzlichen freien Startplatz durch die Situation mit den Skywheelers, wie zuvor schon beschrieben. Heißt also, noch besteht eine Chance auf die zweite Liga im kommenden Jahr, was wir natürlich hoffen. Nico und Chris selbst sind inzwischen schon sehr gereifte Spieler, die für ihr Alter ein beachtliches Leistungsniveau erreicht haben. Sie werden sich in Zukunft ganz unabhängig entwickeln. Für Spieler wie Selina Rausch oder aber Marian Kind wäre ein Platz in der Regionalliga das größere Problem.
Ist für diese Jungs eine Spielgemeinschaft oder Doppellizenzen mit anderen hessischen Clubs, beispielsweise Wiesbaden oder Frankfurt, denkbar?
Mit Wiesbaden, denen wir ganz herzlich zum Aufstieg in die erste Bundesliga gratulieren, ist keine Doppellizenz möglich, da die Rhinos ja nun in der gleichen Liga spielen wie unsere erste Mannschaft. Sofern wir keinen Platz in der zweiten Liga erhalten, wäre eine solche Idee grundsätzlich eine Option, allerdings nur wenn die Rahmenbedingungen in einem solchen Kooperationsteam ebenfalls gegeben wären.