Der 19-jährige Hubert „Hubsi“ Hager wurde jüngst von den RBB München Iguanas als Neuzugang resp. Doppellizenz-Spieler präsentiert. Auf was sich die Fans in der bayerischen Landeshauptstadt freuen dürfen, welches Potenzial im österreichsischen Nationalsspieler steckt und welche Rolle er bis dato in Ulm und im Team Austria gespielt hat, haben uns Matthias Wastian (Kapitän Team Austria), Thorsten Schmid (Headcoach SABRES Ulm) und der RBBL-bekannte Mehmet Hayirli verraten
Wo siehst du Huberts größtes Potenzial?
Thorsten: „Bevor ich darauf eingehe, möchte ich noch sagen, dass Hubsi seinen Fokus zu 100% beibehalten und in der 1. und 2. Mannschaft in Ulm spielen wird. Die Doppellizenz hat er bei den Iguanas. Sein größtes Potenzial ist seine Einstellung zum Spiel. Er ist ein harter Arbeiter, der nicht zurückschreckt. Das ist auch Grund dafür, weshalb er so viele Rebounds für uns holt und in der Offense viele zweite Chancen bekommt und dann auch nutzt.“
Mehmet: „Hubsis größtes Potenzial ist seine Einstellung, er ist sehr lernwillig und arbeitet hart an sich.“
Matthias: „Hubert ist schon jetzt mit 19 ein physisch starker Spieler, der zudem sehr vielseitig am Court agieren kann. Ich denke, dass 4.5-Punkte-Spieler, die variabel unter den Brettern, als Shooter oder sogar als Point Guard eingesetzt werden können, heutzutage und auch auf lange Sicht hin wirklich jede Rollstuhlbasketball-Mannschaft bereichern können. Und genau darin liegt Huberts größtes Potenzial.“
In welchen Bereichen hat er sich die letzten Monate am besten entwickelt?
Mehmet: „Durch seine Zeit in der 2. RBBL bei Ulm hat er sein ganzes Spiel verbessert. Vor allem unter dem Korb in der Offense ist er deutlich besser und ruhiger geworden.“
Matthias: „Durch unsere intensive Vorbereitung auf die EM in Polen hat sich Hubert sicherlich gesamtkörperlich noch einmal um eine Klasse gesteigert. Noch erwähnenswerter finde ich allerdings, dass seine Kommunikationsfähigkeit auf dem Spielfeld in den letzten Monaten sehr gereift ist und sich seine Konstanz im Scoring ordentlich gesteigert hat.“
Thorsten: „In der Athletik, was auch dem ordentlichen Programm geschuldet ist, das Malik Abes mit dem Team Austria abruft. Zudem ist er in der Verteidigung etwas “sauberer” und disziplinierter geworden.“
Was sind Huberts Schwächen?
Matthias: „Ich kann bei Hubert beim besten Willen keine wirklichen Schwächen ausmachen. Dass er mit 19 noch nicht gegen jeden Spitzenrollstuhlbasketballer in der Welt Erfahrung sammeln konnte, ist schließlich in erster Linie seinem jungen Alter geschuldet. Umso wichtiger und schöner für ihn, dass er nächste Saison die Luft der deutschen Bundesliga einsaugen wird.“
Thorsten: „Als Schwäche möchte ich es nicht bezeichnen, aber ich werde noch mit ihm an seinen Wurfquoten aus der Mitteldistanz und dem 3er-Bereich arbeiten.“
Mehmet: „In der Denfense hat er noch die ein oder anderen Timing-Fehler. Ich bin aber überzeugt davon, dass er auch das mit zunehmender Erfahrung verbessern wird.“
Welche Rolle spielt er für die SABRES Ulm respektive das Team Austria?
Mehmet: „Er ist die Center-Zukunft Österreichs. In nicht allzu ferner Zukunft sehe ich ihn als einen der wichtigsten Spieler in Team.“
Thorsten: „Für mich war er immer der Energizer, der in der Offense mit viel Zug zum Brett geht und in der Defensive den Druck auf den Ball erzeugt.“
Matthias: „War er bei der B-EM in Charleroi, Belgien, 2018 noch ein wichtiger Back-up, ist er mittlerweile zu einem essenziellen Führungsspieler in der österreichischen Nationalmannschaft herangewachsen, der in der Vorbereitung auf Wałbrzych auch das eine oder andere Mal als Topscorer anschreiben konnte. Zudem ist er ein fleißiger Trainierer und smarter Typ, was sich sehr positiv auf das gesamte Team Austria auswirkt.“
Text: Martin Schenk | Foto: Astrid Berger