#Gipfeltreffen: „Ich kann mit solch einem Unsinn nichts anfangen” – Lutz Leßmann im Kurzinterview

Vor dem #Gipfeltreffen zwischen Wetzlar und Elxleben haben wir Lutz Leßmann um einen kleinen Ausblick gebeten – und ihn zum Thema Zuschauerkapazität befragt.

Was dürfen die Zuschauer und Fans am Samstag von den Thuringia Bulls erwarten?

Die Zuschauer können sich auf Rollstuhlbasketball der Extraklasse freuen. Es spielen zwei der besten Mannschaften gegeneinander – da wird auf höchsten Niveau um den Sieg gekämpft. Wer in den letzten Jahren die Duelle der beiden Teams gegeneinander verfolgt hat, wurde nur selten enttäuscht.

Der Konkurrent aus Wetzlar spricht in seinem Vorbericht davon, dass ihm und seiner Anhängerschaft “lediglich 80 Karten zur Verfügung stehen”. Was ist deine Sichtweise?

80 Karten sind 25% unseres Fassungsvermögens, und wir können nicht zaubern. Es geht ja soweit, dass vorgeschlagen wird, wir sollen in eine andere Halle umziehen. Wenn Borussia Dortmund nach Paderborn zum Auswärtsspiel fährt  und 3.000 Karten zur Verfügung gestellt bekommt, und nun hingehen würde und Paderborn den Vorschlag unterbreiten,  doch nach Hannover umzuziehen, weil sie 10.000 Karten haben möchten. Unvorstellbar! Im Vorbericht aus Wetzlar spricht man von “einer Sporthalle, an die sich alle Gästeteams aufgrund ihrer baulichen Situation gewöhnen müssen”. Unsere Sporthalle ist weder rund, noch unterscheidet sie sich von vielen anderen Sporthallen in diesem Land, der einzige Unterschied ist, sie liegt im Obergeschoss und unterliegt Statikvorgaben in Hinblick auf die Deckenbelastung. Ich kann mit solch einem Unsinn nichts anfangen.

RSB-Macher Leßmann klatscht den Ex-Thüringer Sebastian Magenheim nach dem Erfolg im ersten Final-Match ab. | Foto: Uli Gasper

RSB-Macher Leßmann klatscht den Ex-Thüringer Sebastian Magenheim ab.

Unabhängig von der zulässigen Zuschauerzahl und dem Organisationsaufwand in Sachen Spielstätte in Elxleben, wäre es für den Sport und dessen Ansehen in der Öffentlichkeit nicht auch erstrebenswert,  mal anzudenken, solche Top-Partien in größeren Hallen auszutragen? Wetzlar hat eine Arena vor der Tür. Ihr könntet eventuell nach Erfurt ausweichen. Was ist deine Meinung dazu?

Wir bekommen nicht, wie in Wetzlar, eine Halle von der Stadt zur Verfügung gestellt. Wenn wir in eine andere Halle ziehen wollen, dann ist das mit Nutzungsgebühren verbunden. Der Deutsche Meister im Handball, der THC, hat es in Jahren nicht geschafft, eine geeignete und bezahlbare Lösung in Erfurt zu erreichen – die Mannschaft spielt in Nordhausen. Ich bin der Meinung, man soll die Kirche im Dorf lassen. Wir kommen das ganze Jahr gut klar, und wir werden nicht wegen Spielen gegen den RSV Lahn-Dill zum Umzugsunternehmen.

Zurück zum Sportlichen: Was macht aus deiner Sicht den RSV so stark? Und wo müsst ihr ansetzen, um die Mittelhessen zu schlagen?

Lahn-Dill ist die beste Mannschaft in Europa – und die meisten Gegner, gegen die sie spielen, bekommen mächtig eins auf die Mütze. Wir haben aus unseren Möglichkeiten ein Team entwickelt, dass den RSV in den letzten drei Jahren zur Hergabe ihres ganzen Könnens gezwungen hat, das ist viel mehr als der Rest der Liga in den letzten Jahren geschafft hat. Wir müssen also dort ansetzen, wo wir das letzte Jahr aufgehört haben.  Das war glaube ich das Halbfinale im Champions Cup, und das war ein Overtime-Spiel – da gilt es anzusetzen.

Unabhängig vom Spielausgang: Meister der Saison 2015/2016 wird … weil …?

Meister wird, wer am Ende der Saison im Finale als erster zwei Siege errungen hat, weil die Regularien der RBBL das so vorsehen.

Interview: Martin Schenk | Foto: Uli Gasper (www.uliphoto.de)

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