Gipfeltreffen: Double-Bullen!

Deutschland hat einen neuen Deutschen Meister im Rollstuhlbasketball: Die RSB Thuringia Bulls setzen sich nach dem Pokalerfolg auch die Meisterschaftskrone auf und krönen damit eine beeindruckende Spielzeit in der RBBL mit lediglich einer Niederlage. Der bis dato amtierende Triple-Gewinner RSV Lahn-Dill muss sich mit dem zweiten Platz begnügen und nimmt so ab sofort die Rolle des Verfolgers ein. Nicht selten fiel in diesem Zuge iin den vergangenen 48 Stunden das Wort „Wachablösung“, schließlich geht eine Ära zu Ende.

Alex Halouski von den RSB Thuringia Bulls kommt im letzten Finalspiel gegen den RSV Lahn-Dill auf 22 Punkte und 8 Rebounds.

Alex Halouski von den RSB Thuringia Bulls

Irgendwie war die zweite Partie der Final-Paarung am vergangenen Samstag zwischen den beiden Alpha-Tieren im deutschen Rollstuhlbasketball ein Spiegelbild der Saison. Die gastgebenden Bullen aus Elxleben agierten höchst konzentriert und trafen aus nahezu allen Lagen hochprozentig. Der bisherige Krösus aus Wetzlar rollte in vielen Belangen nur hinterher und musste sich nicht nur einer geballten Offensiv-Power im 2. Viertel (17:30), sondern auch einer über die gesamten Serie starken Defensive stellen. Am Ende ist es mehr als überraschend, dass die Mittelhessen den neuen Double-Gewinner in dieser Spielzeit nur einmal besiegen konnten, der sich seine einzige Schwäche wohl in der EuroLeague-1-Qualifikation leistete. Eben dort, im Champions Cup, haben die RSV-Korbjäger nun die Möglichkeit, eine verkorkste Saison zu retten und sich zumindest international wieder an die Spitze zu setzen. „Gratulation an Thüringen für eine auf der Zielgeraden absolut verdiente Meisterschaft. Die Rolle des Jägers, in der wir nun in der kommenden Spielzeit sein werden, nehmen wir natürlich sehr gerne an, das versprechen wir“, kommentierte Wetzlars Manager Andreas Joneck.

Die RSB Thuringia Bulls konnten sich wieder einmal auf ein bärenstarkes und nahezu fehlerloses Trio verlassen: André Bienek (20 Punkte / 7 Rebounds / 5 Assists), Alex Halouski (22 Punkte / 8 Rebounds) und Raimunds Beginskis (14 Punkte / 5 Assists), flankiert von Joakim Linden, machten den Unterschied aus. Das bisher weltstärkste Trio auf der Gegenseite – Paye, Serio und Böhme – schwächelte ausgerechnet auf der Zielgeraden und der RSV hat zudem, wie von vielen Experten angemerkt, über die gesamte Spielzeit ein Problem unter dem Brett. Für die Elxlebener Rollis ist nun sogar die historische Chance auf das Triple möglich. Bereits am kommenden Wochenende gastiert der neue Deutsche Meister gemeinsam mit den BG Baskets Hamburg in Valladolid beim André-Vergauwen-Cup.

Videomaterial zum zweiten Finale gibt es von den Kollegen des MDR sowie bei Plattform3.de. Zahlreiche Fotos von der Meisterfeier haben die Thüringer auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht. Wer mehr über die Entwicklung der Bulls um Manager Lutz Lessmann erfahren will, dem empfehlen wir (natürlich) unsere aktuelle Print-Ausgabe, in der wir mit der Story „Vom Lämmchen zum Bullen“ den grandiosen Fortschritt des neuen Champions aufzeigen.

 

Die Top-Performer des Spiels
Raimunds Beginskis (14 Punkte / 5 Assists)
André Bienek (20 Punkte / 7 Rebounds / 5 Assists)
Alex Halouski (22 Punkte / 8 Rebounds)
Steve Serio (16 Punkte / 6 Rebounds / 13 Assists)
Thomas Böhme (16 Punkte / 5 Rebounds / 4 Assists)
Felix Schell (15 Punkte / 5 Rebounds)

Das gesamte Scoreboard der Partie gibt es hier.

Playoff-Stand
RSB Thuringia Bulls vs. RSV Lahn-Dill 2:0

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