61:54-Erfolg über Hannover – Ehrung der Paralympioniken
Mehr Pariser Flair und Edelmetall war an diesem Samstagabend nirgendwo in der Republik zu finden als bei der Heimpremiere des RSV Lahn-Dill gegen Hannover United in der Wetzlarer Buderus Arena. Gleich 13 Teilnehmer der Spiele von Paris 2024 standen auf dem Parkett, was die Sportstadt Wetzlar in Person von Oberbürgermeister Manfred Wagner vor der Partie nutzte, um die erfolgreichen Sportler beider Teams auszuzeichnen. Dass am Ende der Gastgeber auch noch über einen 61:54-Erfolg (22:15/33:25/45:41) jubeln konnte, rundete den ersten Auftritt der Saison 2024/2025 für den RSV Lahn-Dill perfekt ab.
Standesgemäß rollten die vier in der französischen Hauptstadt mit Edelmetall dekorierten Thomas Böhme, Matthias Güntner und Julian Lammering, die mit den deutschen Herren Bronze gewinnen konnten, sowie Rose Hollermann, Silber mit den US-Damen, mit ihrer Medaille um den Hals in die Buderus Arena. Während alle anderen Teilnehmer ein Präsent des RSV Premium Partners Licher Privatbrauerei erhielten, überreichte Oberbürgermeister Wagner den vier mit RSV-Medaillengewinnern ein hochwertiges Fernglas des Wetzlarer Traditionsunternehmens Leica Camera.
Im Anschluss bot sich ein über 40 Minuten enges und spannendes Duell der beiden letztjährigen Halbfinalkontrahenten, in dem die Gäste aus der niedersächsischen Landeshauptstadt den besseren Start erwischten. Alexander Budde und der Ex-RSVler Jan Haller waren es, die ihre Farben über 2:6 (2.) bis zum 12:14 (6.) in Führung brachten. Erst ein 10:1-Zwischenspurt zum Ende des ersten Spielviertel war es, der die im Weiteren einzige Führung der Hannoveraner aus Sicht der hessischen Hausherren beendete.
„Es war sehr schön zu sehen, dass wir trotz der kurzen Vorbereitung bereit waren für diesen ersten wirklichen Härtetest. Wir haben viel rotiert und gesehen welches Potenzial in der Mannschaft schlummert, aber auch das Matthias und Tommy unsere Leader sind“, so eine durchaus zufriedene Cheftrainerin Janet Zeltinger über ihre beiden Nationalspieler Güntner und Böhme. Was der Kanadierin allerdings auch auffiel war die über weite Strecken doch schwache Trefferquote auf beiden Seiten, die sich beim RSV von zu Beginn knapp 57 Prozent am Ende auf nur noch 43,8 Prozent einpendelte. Diese Tendenz unterstreicht die Tatsache, dass der Titelverteidiger aus Wetzlar seine Führung nicht nur im zweiten Spielabschnitt, sondern auch nach dem Seitenwechsel zunächst in kleinen Schritten weiter ausbaute. Mit den Tagesbestwerten von 17 Rebounds bei Matthias Güntner und zwölf Assists bei Thomas Böhme gelang es so den Zwischenstand von 31:23 (18.) bis auf 43:33 (26.) auszubauen.
Doch wer nun glaubte, der RSV Lahn-Dill würde entspannt dem ersten Heimsieg der neuen Spielzeit entgegenstreben, der hatte die Rechnung ohne den Playoff-Kandidaten Hannover gemacht. Das Team von Trainer Martin Kluck lauerte auf jeden Fehler der Wetzlarer, auch wenn es selbst nicht konsequent genug mit den sich ihm bietenden Chancen umging. Nicht so jedoch zum Ende des dritten Spielviertels, als Topscorer Budde heiß lief und maßgeblichen Anteil an einem 8:0-Lauf seines Teams zum 43:41-Anschluss (30.) hatte. Als dann auch noch Uniteds starker Neuzugang Radi Dagamin mit einem Dreier auf 53:50 (36.) verkürzte, schien für die Gäste die Wende greifbar nahe zu sein.
Dass es am Ende nicht so kam, verhinderte auch die Routine und Cleverness des 15-fachen Deutschen Meisters, der in den Schlussminuten die klar besseren Entscheidungen traf, beherzt zu griff und den Sack spätestens nach dem 57:50 (38.) durch US-Nationalspielerin Rose Hollermann zumachte. Ein Reboundverhältnis von 41 zu 36 sowie eine leicht höhere Trefferquote aus dem Feld und von der Linie sorgten so am Ende für einen knappen, aber verdienten Erfolg der Hausherren, bei dem beide Seiten noch Luft nach oben hatten.
Während Hannover am kommenden Wochenende zuhause Wiesbaden erwartet, folgt für den RSV Lahn-Dill am nächsten Sonntag um 16:00 Uhr bereits das nächste Heimspiel. Dann zu Gast in der Wetzlarer Buderus Arena die Köln 99ers mit ihrem Star-Coach Haj Bhania.
Lahn-Dill: Matthias Güntner (23), Thomas Böhme (22/1 Dreier), Rose Hollermann (12), Mark Beissert (2), Marek Wesolowski (2), Jannik Blair, Finlay Erskine, Julian Lammering, Maxcileide de Deus Ramos, Quinten Zantinge, Peyman Mizan (n.e.).
Hannover: Alexander Budde (18/2), Radi Dagamin (13/1), Thomas McHugh (12), Jan Haller (6), Jan Sadler (5), Tobias Hell, Oliver Jantz, Jakob Krömer, Sören Seebold.
PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann