Im dritten Spiel der Saison mussten sich die Mainhatten Skywheelers in eigener Halle den GOLDMANN Dolphins Trier mit 60:79 (32:25) geschlagen geben. Dabei war es vor allem der dritten (12:26) und vierte (16:28) Spielabschnitt, der die Gastgeber vom Main auf die Verliererstraße brachte und für die erste Niederlage der Saison sorgte.
Nachdem Anne Brießmann für ihre Silbermedaille bei den Rollstuhlbasketball-Weltmeisterschaften in Kanada und Youngster Michael Schmidt für seinen zweiten Platz bei der U22-Europameisterschaften in Saragossa geehrt wurden, fanden Andreas Kreß, Lars Lehmann und Co. vor knapp 150 Zuschauern, darunter etliche Schlachtenbummler und Fans von der Mosel, hervorragend in die Partie gegen die Equipe aus der ältesten Stadt Deutschlands. Eine gute Verteidigungsleistung der Mannschaft aus der Bankenmetropole, die vor allem Triers Top-Scorer und Spielertrainer Dirk Passiwan zu etlichen Fehlwürfen zwang, zeichnete die ersten Szenen der Partie aus. Schnell führten die Mainstädter mit 8:2 und zwangen die Dolphins nach knapp vier gespielten Minuten zu einer Auszeit. Ein Break, der jedoch wenig Wirkung zeigte, denn das Team von Head Coach Malik Zahary zog auf 12:2 davon. Fünf Punkte von Sebastian Spitznagel, darunter ein Dreier, sowie weitere Körbe von Lars Lehmann, Andi Kreß und dem Team von der Mosel, besiegelten den Stand von 19:7 nach dem ersten Spielabschnitt.
Im zweiten Viertel fanden die Gäste aus Trier nun besser in die Partie und profitierten dabei von einer stark agierenden Janet McLachlan, die, wie auch die Skywheelers, drei Fouls von Lars Lehmann zwischen Minute zehn und zwanzig zur Kenntnis nehmen musste. Ein Umstand, der die Rotationsmöglichkeiten der Frankfurter im weiteren Spielverlauf entsprechend einschränkte. Während die Zahary-Equipe das zweite Viertel knapp mit 13:18 verlor und mit einer 32:25-Pausenführung in der Kabine verschwand, folgte in Halbzeit zwei ein kleines Waterloo für die Hessen.
Während sich die Frankfurter im ersten Heimspiel der Saison gegen Elxleben und in der zweiten Halbzeit in Köln als Team präsentierte, riss der mannschaftsdienliche und teamorientierte Faden im Spiel der Gastgeber vollkommen; was auch Anne Brießmann nach Spielende konstatierte: „In der ersten Halbzeit war noch alles in Ordnung. Im zweiten Spielabschnitt waren wir vollkommen von der Rolle und haben es nicht mehr geschafft, als Team zusammenzuspielen. Es macht viel aus, ob eine Mannschaft miteinander spielt – oder eben nicht. Man kann mal ein Spiel verlieren, aber es war kein wirklich schönes Match. Wir müssen das Spiel jetzt schnell aus den Köpfen bekommen, so dass wir nächstes Wochenende wieder Gas geben können.“
Die Geschichte der zweiten zwanzig Minuten ist schnell erzählt; während Trier sich auf seine Stärken besann und als Team harmonierte, verstrickten sich die Mainhatten Skywheelers in Einzelaktionen, Diskussionen mit den Schiedsrichtern und den eigenen Teamkameraden. Garniert wurde das Ganze mit einer schlechten Verteidigungsleistung und einer suboptimalen Schussauswahl. Nach gerade einmal eineinhalb gespielten Minuten im dritten Viertel, kassierte Kapitän Lars Lehmann sein viertes persönliches Foul. Binnen kürzester Zeit war der Halbzeitvorsprung von sieben Punkten aufgebraucht und zwang den Trainer beim Stand von 38:42 aus Sicht der Bankenstädter zu einer Auszeit, deren Wirkung verpuffte. So gestatteten die Skywheelers den Trierern sage und schreibe 26 Punkte im dritten und 28 Punkte im vierten Viertel. Wohlbemerkt, in der gesamten ersten Halbzeit erzielten die Männer und Damen von der Mosel 25 (!) Punkte. „Wir haben uns definitiv selbst geschlagen, da wir nicht mehr das gemacht haben, was wir machen wollten. Es hat für mich schon vor der Halbzeit angefangen. Wir waren wohl siegessicher, haben Dreier geworfen, die nicht hätten geworfen werden müssen. Wir haben nicht mehr als Team verteidigt und deshalb Trier zurück ins Spiel kommen lassen. Eine Situation, die sie souverän ausgenutzt haben. Wir müssen das Match schnell abhaken und auf Hamburg vorbereiten“, so ein sichtlich enttäuschter Andreas Kreß nach Spielende.
Kuriose Szene am Rande: Frankfurts Trainer Zahary zeigte sich als fairer Sportsmann. Er legte einem der Schiedsrichter seine Sichtweise der Spielsituation dar, in der ein Trierer Spieler dem Frankfurter Sebastian Spitznagel – am Boden liegend – über die Hand fuhr. Das vom Unparteiischen verhängte unsportliche Foul wurde zurückgenommen.
Für die Skywheelers heißt es, in der bevorstehenden Trainingswoche, als Kollektiv noch enger zusammenzurücken, um gestärkt und mit dem nötigen Teamspirit nach Hamburg zu fahren.
Scorer: Johannes Hengst (23), Sebastian Spitznagel (11), Andreas Kress (10), Lars Lehmann (10), Anna-Maria Müller (2), Anne Brießmann (2), Maria Kühn (2).
PM: Mainhatten Skywheelers