Am Samstagabend mussten sich die Mainhatten Skywheelers – trotz gezeigter Leistungssteigerung gegenüber dem letzen Match in Wetzlar – im Pokal-Viertelfinale den GOLDMANN Dolphins Trier in eigener Halle mit 49:70 (18:26) geschlagen geben.
Manch einer der Zuschauer hätte sich in den ersten zehn Minuten der Partie im Skywheelers Dome lieber auf das heimische Sofa gewünscht, zeigten sowohl der Gastgeber als auch die Moselstädter Rollstuhlbasketball zum Abgewöhnen. So reihten sich Fehlwürfe und Ballverluste auf beiden Seiten des Courts zu einem „Langweiler unter den Basketballspielen“ aneinander. Allein die Frankfurter produzierten im ersten Abschnitt 13 Fehlversuche und etliche Turnovers. Zudem erzielten sie gerade einmal sechs magere Pünktchen, was nicht der Verteidigungsleistung des Gastes zuzuschreiben war, sondern vielmehr der Unkonzentriertheit der heimischen Akteure. Dies ließ sich auch an den frühen, drei persönlichen Fouls des Frankfurter Kapitäns Lars Lehmann ablesen. Ein Umstand, der das Trainer-Duo schon zeitig vor Herausforderungen in der Rotation zwang. Mit einem Low-Scoring-Ergebnis von 6:9 ging es in die Minuten elf bis zwanzig.
Nach einem Frankfurter Korberfolg und zwei erfolgreichen Würfen des Gastes (8:13), sorgten Andi Kreß und der gut aufgelegte Chris Spitz für den 12:13-Anschluss, ehe ein Offensivfoul von Center Kreß und ein weiteres Foul von Johannes Hengst den Spielfluss bremste und die Trierer zurück ins Spiel brachte (12:17). Die schon aus dem ersten Spielabschnitt bekannten Fehlwürfe sowie teamorientiert agierende Gäste sorgten für den 18:26-Halbzeitstand.
Nach dem Pausentee bekamen die Zuschauer in der Frankfurter Spielstätte dynamischen und spannenden Sport geboten. Fünf Punkte von Johannes Hengst, vier von Lars Lehmann sowie erfolgreiche Versuche von Anne Brießmann und Maria Kühn trugen ihren Teil dazu bei, dass die Mainstädter den Rückstand Mitte des dritten Viertels auf 37:39 verkürzen konnten. Doch fünf Punkte in Folge von Nationalspieler Dirk Passiwan (davon ein Dreier), ein Freiwurf-Treffer von Andi Kreß sowie drei Fehlversuche auf Frankfurter Seite stellten den 38:46-Ergebnisstand nach dreißig gespielten Minuten her.
Die letzten zehn Minuten des Pokalviertelfinales lassen sich schnell beschreiben. Hegte der Frankfurter Fan nach dem dritten Spielabschnitt noch Hoffnung auf einen Einzug ins DRS-Pokal-Final-Four, wurde dieser Traum von der Mosel-Equipe binnen kürzester Zeit „zerstört“. Ein phänomenaler 21:3-Lauf der Gäste ließ alle Träume platzen. Vor allem ein bärenstarker Spieler-Trainer Dirk Passiwan (35 Punkte), der zwei Dreier binnen kürzester Zeit einnetzte, lief im letzten Spielabschnitt zur Höchstform auf, der 11:24 endete und für das finale Resultat von 49:70 sorgte.
Im letzten Viertel zeigte der Gast den konsternierten Skywheelers auf, was es heißt, als Team aufzutreten und für einander einzustehen. Charaktereigenschaften, die den Hessen in den letzten Partien vollkommen abhanden gekommen sind, was auch Youngstar Chris Spitz unverblümt beschreibt: „Wir waren dran. Es war auch wieder so eine Kopfsache bei uns. Wie schon in der ganzen Saison, machen wir uns einfach zu viele Gedanken. Dazu kommt, dass wir uns noch über Schiedsrichterentscheidungen oder Fehlwürfe aufregen. Das war für mich der Knackpunkt. Als Team müssen wir mal anfangen zu akzeptieren, was gesagt wird. Der Zusammenhalt muss noch viel besser werden, so wie auch das gegenseitige aufbauen und motivieren.“
Kapitän Lars Lehmann nach der Partie: „Wir hatten einen kurzen Blackout in der Defense und haben zu tief gestanden. Wir haben die Trierer wieder werfen lassen. Ein Umstand, den wir in den ersten Minuten der Partie gut im Griff hatten und dann wieder haben schleifen lassen. Wir haben fünf Minuten gepennt und fünf Minuten volles Rohr eingeschenkt bekommen. Es ist für uns nicht einfach, wenn du sooft hintereinander verlierst. Jetzt geht’s nächstes Wochenende nach Thüringen. Danach stehen zwei Wochen Weihnachtspause auf dem Plan, die genutzt werden können, um den Kopf ein bisschen frei zu bekommen, um dann im neuen Jahr mit neuem Schwung zu starten.“
Head Coach Malik Zahary über das Spiel: „Wir wollten das Match gewinnen und haben leider nach 32 Minuten aufgehört zu spielen. Der Matchplan wurde aufgegeben – wie sooft in dieser Spielzeit. Wir sind als Team auch davon abhängig, dass Vereinbarungen, die wir vor der Partie treffen, von jedem Einzelnen umgesetzt werden – was nur bedingt eingehalten wurde. Wir hatten es heute selbst in der Hand und haben in den ersten beiden Spielabschnitten die Zone des Gegners gut attackiert. Ich denke, dass sich einige Spieler durch ihre Fehlwürfe aus der Ruhe haben bringen lassen – und sie verlassen dann ihren Pfad, was vor allen in den letzten zehn Minuten zu sehen war.“
Scorer: Hengst (10), Kreß (9), Spitz (8), Spitznagel (8), Lehmann (6), Diedrich, S. (4), Kühn (2), Brießmann (2), Müller, Diedrich, T.
PM: Mainhatten Skywheelers