Die Rollstuhlbasketball-Bundesliga hätte dem Deutschen Vizemeister der Saison 2012/2013 und dessen Fans keinen schöneren Saisonausklang bescheren können, gastiert doch am letzten Spieltag der Serienmeister und Tabellenführer der RBBL, der RSV Lahn-Dill, im Frankfurter Skywheelers Dome.
Die Mannschaft von Head Coach Malik Zahary, die am vergangenen Spieltag beim Aufsteiger aus Kaiserslautern mit 76:58 erfolgreich war, trifft auf ein Team, über das schon alles geschrieben ist, was es zu schreiben gibt. Ob Deutscher Meister, Pokalsieger oder Champions-League-Sieger. Die Pokalvitrine der Mittelhessen dürfte so ziemlich jede Auszeichnung der internationalen Rollstuhlbasketball-Szene beinhalten, die es in dieser Sportart zu gewinnen gibt. Das mit nationalen und internationalen Stars besetzte Team von der Lahn musste in dieser Spielzeit lediglich zweimal als Verlierer vom Parkett rollen. So verlor die Zeltinger-Equipe sowohl ihr Heimspiel am 11. Spieltag gegen die BG Baskets Hamburg (56:60) als auch das Match am 14. Spieltag beim RSB-Team aus Elxleben (61:63). Zwei verkraftbare Kratzer bzw. Schönheitsfehler im sonst so makellosen Saisonverlauf der Lahnstädter.
Aus dem Wetzlarer Team lässt sich kein Akteur wirklich hervorheben, gleicht die Mannschaft doch einem gut funktionierenden Uhrwerk. Ob nun Michael Paye, der am letzten Spieltag beim 93:54-Heimsieg über St. Vith mal eben 39 Punkte und zehn Assists einstreute, oder sein Landsmann Serio, der im gleichen Match ein astreines Triple-Double auflegte (16 Punkte, 13 Rebounds, 11 Assists). Es gibt keinen Spieler im RSV-Dress, der keine internationale Klasse respektive Erfahrung besitzt, was auch Chris Spitz bestätigt: „Ich denke, das Hauptaugenmerk muss auf die zwei Amerikaner Paye und Serio gelegt werden, die das Spiel des RSV lenken. Unterstützung bekommen die U.S.-Boys durch den Engländer Bestwick und Tommy Böhme. Wenn man es schafft, deren Kreise einzuschränken, so dass jeder nur um die zehn statt 15 oder 16 Punkte macht, glaube ich, hat man an einem guten Tag auch die Chance, ihnen ein Bein zu stellen. Wichtig wird auch sein, das Fastbreak-Spiel und das gute und schnelle Umschalten zu unterbinden.“
Für die Skywheelers geht es im Spiel gegen die hessische Konkurrenz vor allem um zwei Aspekte. Zum einen wollen Brießmann & Co. die peinliche „Waterloo-Hinpielniederlage“ (35:101) in Vergessenheit geraten lassen. Und zum anderen will sich der Tabellensechste in anständiger Manier von seinen Fans verabschieden. Dass dies alles andere als leicht wird, ist jedem Beteiligten klar. Während die Frankfurter vollkommen unbekümmert aufspielen können, muss der RSV das Match gewinnen, um sich endgültig den ersten Tabellenplatz, und damit die beste Ausgangsbasis für die nahenden Play-Offs, zu sichern.
Für den Frankfurter Trainer hingegen gibt es im Match gegen die Mittelhessen nichts zu verlieren: „Jeder weiß, dass es ein schweres Abschlussspiel wird, dem wir locker und entspannt, aber mit der nötigen Konzentration entgegenblicken können. Wetzlar ist tief besetzt und kann entsprechend rotieren. Ich denke, dass wir in Kaiserslautern den einen oder anderen Anhänger versöhnlich gestimmt haben. Ich freue mich auf einen hoffentlich schönen Saisonabschluss vor eigenem Publikum.“
Tip-off: Samstag, der 28. Februar 2015, 17.00 Uhr, in der Franz-Böhm-Schule (Skywheelers Dome). Um 14.00 Uhr spielen die Skywheelers 2 an gleicher Stelle gegen die Rhine River Rhinos aus Wiesbaden.
PM: Mainhatten Skywheelers