Frankfurt: Eiskalte Skywheelers | 63:38-Sieg über Jena Caputs

Durch eine couragierte Leistung und eine stark verbesserte Trefferquote im zweiten Spielabschnitt, sicherten sich die Mainhatten Skywheelers den dritten Saisonsieg in der aktuellen Spielzeit und rücken damit auf den fünften Tabellenplatz vor.

In den ersten und zweiten zehn Minuten der Partie trauten die rund 100 Zuschauer im Skywheelers-Dome ihren Augen nicht. Denn es war das Tabellenschlusslicht aus Jena, das das Spiel bestimmte. Während die Caputs ihre Würfe trafen, war der Korb für die Mainstädter wie vernagelt. Gut herausgespielte Chancen blieben ungenutzt. Beim Stand von 2:4 hatten nacheinander Spitz, Kühn, Müller und Hengst die Möglichkeit, den Ausgleich herzustellen, was in vier Anläufen jedoch nicht gelang. Dafür waren es die Saalestädter, die den Abstand auf 2:8 erhöhten und eine 14:11-Führung mit in die erste kurze Pause nahmen.

War der erste Abschnitt schon durch Punktarmut gezeichnet, wurde dies in den Minuten elf bis 20 noch gesteigert. Gerade einmal sechs Punkte erzielten die Frankfurter. Symbolisch, wie schon in den ersten zehn Minuten, die miserable Trefferquote. Nachdem die Gäste per Dreipunkte-Wurf auf 19:13 erhöhten, waren es nacheinander Hengst, Lehmann und Kreß, die hervorragende Wurfchancen ungenutzt ließen. Ein Bild, das sich kurz vor dem Pausentee wiederholte. Erneut wurden vier Angriffe in den Sand gesetzt, so dass es beim Stand von 17:24 aus Sicht der Hausherren in die Kabine ging. Ein ernüchterndes Resultat, was auch Maria Kühn untermauert: „Wir haben schwer in Spiel gefunden und die Abstimmung hat nicht wirklich gepasst. Das hat sich durch die ersten beiden Viertel gezogen. Hier und da haben wir uns auch wieder über Kleinigkeiten aufgeregt, die der Coach in der Pause angesprochen hat. Er hat gesagt, dass wir aufhören sollen, uns mit diesen Dingen zu beschäftigen.“

Scheinbar fand Head Coach Zahary die richtigen Worte in der Pause; brannten die Skywheelers nach der Halbzeit doch ein wahres Feuerwerk ab und brachte dadurch die fröstelnden Fans nach und nach in Wallung. Vor allem ein Mann war nicht zu stoppen: Johannes Hengst. Der 4,5-Punkte-Spieler aus Mainz netzte sage und schreibe 20 Punkte im dritten Spielabschnitt ein und wurde durch seine Teamkollegen immer wieder perfekt ins Szene gesetzt. So war es unter anderem Andreas Kreß, der sich, nach einem verworfenen Hengst-Freiwurf, den Offensivrebound sicherte und den Center – beim Stand von 31:28 für die Heimmannschaft – erneut in Szene setze; was dieser seinen Farben mit zwei Punkten und einem Bonusfreiwurf dankte.  „Ich glaube, Johannes hat in der zweiten Halbzeit einfach seinen Kopf ausgeschaltet, dann sind die Bälle von ganz alleine reingefallen“, so eine leicht frotzelnde Maria Kühn nach Spielende. Erwähnenswert sind auch die vier Bonusfreiwürfe und Fouls, die Johannes Hengst in diesem Spielabschnitt zog und dadurch entsprechende Impulse setzen konnte. Er selbst sah seine Leistung eher teamorientiert und nüchtern: „Man muss einfach aufhören nachzudenken, wenn zwei, drei Würfe daneben gegangen sind. Das habe ich getan. Die Halbzeitpause hat mir auch gut getan. Und natürlich war auch ein wenig Glück dabei, da ich etliche Würfe abstauben konnte.“

Der Skywheelers-Express, der den Thüringern in diesem Spielabschnitt lediglich sechs Punkte gönnte, war nun nicht mehr zu stoppen und ging mit einer 46:30-Führung in die letzten zehn Minuten, in der die Fans, neben einem technischen Foul gegen den Gästetrainer, vor allem viele gelungene Aktionen sahen, so dass die Frankfurter den finalen Abschnitt mit 27:8 für sich entscheiden konnten. Am Ende des Abends stand ein 63:38 auf der Anzeigetafel im Kühlhaus Skywheelers-Dome.

Malik Zahary über das Spiel und die Kabinenansprache: „Ich hab der Mannschaft gesagt, dass wir uns auf uns fokussieren sollen. In der ersten Halbzeit haben wir die Schüsse bekommen, sie aber nicht getroffen. Johannes Hengst hat sich mit der Vergangenheit beschäftigt bzw. zu viel nachgedacht, was uns in dieser Situation aber nichts gebracht hat. Sehr schön, dass er dann im dritten Viertel loslassen konnte. Gerade nach dem Spiel in Hamburg mussten wir wieder schnell in den Rhythmus finden, was uns Jena in der ersten Halbzeit nicht wirklich gestattet hat. Wenn wir in einer Halbzeit gerade einmal 17 Punkte machen, also ein Viertelergebnis produzieren, dann spricht das für sich. In letzten beiden Vierteln haben wir uns dann wieder mit uns auseinandergesetzt, sind unsere Systeme gelaufen und haben besser gekreuzt. Aber es war trotzdem noch jede Menge Luft nach oben. Nächste Woche in Zwickau erwartet uns eine andere Hausnummer, dort müssen wir von Beginn an souverän agieren“

Scorer: Johannes Hengst (24), Sebastian Spitznagel (19), Anna-Maria Müller (10), Andreas Kreß (6), Lars Lehmann (4), Christoph Spitz (4), Maria Kühn, Anne Brießmann.

PM: Mainhatten Skywheelers

Leave a Reply