Der US-Amerikaner Taz Capasso führte die FCK Rolling Devils in der vergangenen Spielzeit als Spieler-Trainer zum Klassenerhalt. Zurückkehren wird der langjährige Bundesliga-Profi jedoch nicht mehr. Die Gründe und seine Sicht zur aktuellen Situation der Dinge hat uns Capasso im Rollt.-Interview verraten.
Hi Taz, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns ein paar Fragen zu beantworten. Die FCK Rolling Devils haben ja trotz finanzieller Probleme und einem Wechsel im Vorstand in der vergangenen Spielzeit die sportliche Kurve bekommen. Was war dein Erfolgsrezept? Wie hast du den ganzen Trubel von deinem Team in der letzten Saison ferngehalten?
Ja, wir dachten, dass das Team nach der letzten Saison die Kurve im Bezug auf die finanziellen Probleme und die Probleme mit dem Management bekommen hat. Leider sind dieselben Probleme wieder aufkommen, da fast die gleichen Leute an Bord sind. Vertrauen, Transparenz und gute Sponsoren sind die Eckpfeiler eines erfolgreichen Teams. Wir haben die Probleme in der letzten Saison nicht fern gehalten, sie waren einfach nur versteckt. Es gab die ganze Saison über Geld- und Vertrauensprobleme. Es war ein Verdienst aller Spieler, die geblieben sind und das vergangene Jahr durchstanden haben.
Aus Kaiserslautern ist in Sachen Spielerverpflichtungen nichts zu hören. Nur Abgänge sind bis dato zu verzeichnen. Bist du eigentlich noch am Start?
Soweit ich weiß wurden keine neuen Spieler für die nächste Bundesliga-Saison verpflichtet. Alle Spieler des Teams sind nicht länger beim FCK – ich eingeschlossen.
War dies abzusehen?
Ich denke, wenn alle Spieler auf einmal gehen, ist es ein sicheres Zeichen dafür, dass die Spieler nicht glücklich sind mit dem Management oder vielleicht mochten sie auch meine Art zu coachen nicht. Was auch immer die Gründe gewesen sind, es war absolut abzusehen und definitiv zu vermeiden.
Was lief deines Erachtens gut und weniger gut bei den Rolling Devils seit dem du mit mitgewirkt hast?
Als ich angefangen habe, war der Fan-Support unglaublich. In diesem ersten Jahr in der Bundesliga hatten wir Hunderte von Fans, die zu jedem Heimspiel gekommen sind. Als dann im letzten Jahr die ganzen Finanz- und Managementprobleme bekannt wurden, haben die Leute aufgehört zu unseren Spielen zu kommen. Der großartige Fan-Support war die einzige positive Erfahrung, die ich mit dem FCK gemacht habe.
Viele Fans und Verantwortliche in der Liga fragen sich, ob die Pfälzer überhaupt in der 1. RBBL antreten. Kannst du uns etwas dazu sagen?
Ich persönlich glaube nicht, dass sie in dieser Saison ein Team ins Rennen schicken werden. Und sollten sie es tun, wer werden die Spieler sein?
Viele Teams, wie Hamburg, haben sich enorm verstärkt. Wie siehst du die Entwicklung der Liga seit deiner ersten Spielzeit in Elxleben?
Ja, Hamburg hatte in Anbetracht der vielen Neuzugänge eine großartige und arbeitsreiche Off-Season. Sie werden neben Lahn-Dill und Elxleben eine der Hauptkräfte in der kommenden Saison sein. Natürlich glaube ich, dass die Liga sich verbessert hat, seit ich vor sieben Jahren nach Deutschland gekommen bin. Mit dem Zuwachs an ausländischen Spieler und der Rückkehr hochkarätiger deutscher Spieler, ist die Bundesliga das beliebteste Ziel der besten Rollstuhlbasketballspieler der ganzen Welt geworden.
Wie sehen dein konkreten Pläne für die kommenden Wochen und Monate aus?
Ich lote gerade noch einige Angebote aus und werde in den nächsten Wochen eine Entscheidung treffen.
Möchtest du den Fans der Devils noch etwas mit auf den Weg geben?
Ja! Als Rollstuhlbasketballspieler wirst du nie ganz verstehen, wie dankbar ich für den Support bin, der mir entgegengebracht wurde. In den Staaten gibt es diesen Support und diese Loyalität für die ‚Rollstuhlbasketball Teams‘ nicht. Es tut mir so leid, dass die Dinge auf diese Art und Weise enden mussten, aber ich hoffe, dass der Support für das existierende Team bestehen beliebt. In welche Richtung es auch immer gehen wird. Solche Fans sind eine Seltenheit. Und ich habe es vorher schon gesagt, die FCK-Fans sind der beste Teil des FCK.