Am Ende steht grenzenloser Jubel und ein Eintrag in die Geschichtsbücher des Thüringer Sports. Die Thuringia Bulls gewinnen die Champions League 2018 im Rollstuhlbasketball und verhindern damit den dritten Titelgewinn von Madrid in Folge.
Beide Teams versuchten zu Beginn des Spiels ihren Rhythmus zu finden, und es ging sofort zur Sache. Die Bulls vernagelten ihre Zone und griffen früh an. Madrid kam zu keinem ruhigen Spielaufbau und vertrugen das Tempo der Thüringer nur schwer. Der Gegner konzentrierte sich darauf, Alex Halouski aus dem Spiel zu nehmen, was aber großen Aufwand und Freiraum für Jake Williams bedeutete. Der Paralympics Goldmedaillen Gewinner von Rio war es, der die schweren Würfe nahm und traf. Zum Ende des 1. Viertels führten die Bulls mit 18:10 und konnten die erfolgsgewohnten Spanier beeindrucken. Coach Michael Engel began mit der Rotation und wechselte André Bienek für Alex Halouski. Matt Scott führte klug Regie und brachte die Zuschauer in Stimmung. Der Auftritt des US Amerikaners war eine Augenweide und führte zur 35:25 Pausenführung. Die Bulls setzten ihren Gameplan gnadenlos um, während Madrid Redebedarf zur Halbzeit hatte. Den Beginn der zweiten Halbzeit wird Madrid so schnell nicht vergessen, veranstalteten die Thüringer ein wahres Feuerwerk. Matt Scott machte einige spektakuläre Punkte und zwang Madrid zu ungewöhnlich vielen Turnover. Jetzt waren die Bulls richtig gallig und zeigten dem haushohen Favoriten die Grenzen auf. Mit 22:4 zerschlugen die Bulls förmlich jedes Bemühen, dem Spiel der Madrilenen noch eine Wende zu geben, und mit 57:29 schien das Spiel entschieden. Coach Michael Engel setzte auf breite Rotation und kam mit seinen beiden Centern in Foulprobleme. Alex Halouski ging mit 4 Fouls auf die Bank. Vahid Azad bekam prompt ebenfalls sein viertes Foul. Wer jetzt dachte es würde noch einmal eng werden, der hatte nur kurz diese Hoffnung. Die Bulls dominierten das Spiel und kontrollierten jede Handlung auf dem Spielfeld. Die Center nahmen sich zurück und Madrid kam zu leichteren Punkten, ohne die Thüringer ernsthaft in Gefahr zu bringen. Die letzten Minuten wurden zum Schaulaufen für die Bulls und die Zuschauer hatten sichtlich Vergnügen. Mit einer überzeugenden Teamleistung gewannen die Elxlebener den ersten Champions Cup Titel für Thüringen und setzten mit dem Endergebnis von 74:39 ein deutliches Zeichen. Michael Engel: “Es ist unglaublich, wie wir uns über die Saison entwickelt haben. Wir haben den Rollstuhlbasketball mit interessanten Details weiter vorangebracht und können nun zufrieden in die Sommerpause gehen sowie uns auf die neue Saison freuen.”
Die Bulls spielten mit folgendem Aufgebot: Jake Williams 22, Roman Wenzel, Raimund Beginskis 2, Vahid Azad 6, Jitske Visser, Matt Scott 25 André Bienek 4, Jens Albrecht , Teemu Partanen, Alex Halouski 15 .
Text: Lutz Leßmann | Foto: Steffie Wunderl