Sensationeller 89:55-Erfolg über Goldfavorit Großbritannien | Der EM-Gastgeber und Goldfavorit Großbritannien hat am Montag vor nahezu ausverkaufter Kulisse in der University Arena von Worcester eine bittere Lehrstunde erhalten. Deutschland entzauberte dabei den Titelverteidiger vor eigener Kulisse beim sensationellen 89:55 (17:16/42:26/61:43)-Kantersieg.
„Wir sind selbst vielleicht ein wenig überrascht auf welchem Niveau wir heute agieren konnten. Das müssen wir alles jetzt erst einmal sacken lassen, aber wir sind erfahren genug zu wissen, dass dies weiter nichts wie ein einziges Spiel auf einem langen Weg zum angestrebten Paralympics-Ticket ist“, so ein begeisterter aber realistischer Bundestrainer Nicolai Zeltinger nach der Schlusssirene.
Während der Gastgeber nach der WM 2010 und den Paralympics 2012 erneut im eigenen Land an den hohen Erwartungen zu zerbrechen droht, scheint das Puzzlespiel des Team Germany bisher aufzugehen. Entscheidend im Duell gegen die Briten einmal mehr die Tatsache, dass Spieler wie André Bienek, Thomas Böhme oder auch Björn Lohmann in ihren Vereinen zu absoluten Topspielern auf europäischem Niveau gereift sind. Dazu ein sehr starker Jan Haller, der einmal mehr seine Klasse beweist, der Luxus den RBBL-Scharfschützen Dirk Passiwan von der Bank bringen zu können und mit Aliaksandr Halouski ein neuer X-Faktor, der unter den Brettern der Konkurrenz die Stirn bietet.
Gegen dieses seine Trümpfe konsequent ausspielende Mosaik, mussten auch die Briten am Ende kapitulieren, die nach einem ersten höheren Rückstand im zweiten und später dritten Viertel immer wieder mit Brechstange die Wende zu erzwingen versuchten. Doch ein gereiftes deutsches Team umschiffte diese gefährlichen Minuten mental gefestigt und setzte mit Topscorer Böhme (33 Punkte) und einem Double-double von Halouski (25 Punkte, 23 Rebounds) die individuellen Glanzlichter dieser Partie.
In den beiden ausstehenden Vorrundenduellen gegen Rekordeuropameister Frankreich (Dienstag) und den EM-Dritten von 2013 Spanien (Mittwoch) sollte das deutsche Team das theoretisch bereits erreichten Viertelfinale auch praktisch perfekt machen können.
Großbritannien: Ghazian Choudhry (14/2 Dreier), Abdi Jama (10), Kyle Marsh (9/1), Philip Pratt (8), Terry Bywater (4), Ian Sagar (4), Harry Brown (2), Simon Brown (2), Ademola Orogbemi (2), Lee Manning, Simon Munn, Mark Fosbrook (n.e.).
Deutschland Herren: Thomas Böhme (33, RSV Lahn-Dill), Aliaksandr Halouski (25, RSB Thuringia Bulls), André Bienek (17/2, RSB Thuringia Bulls), Dirk Passiwan (8, Doneck Dolphins Trier), Jan Haller (4, RSV Lahn-Dill), Matthias Heimbach (2, FCK Rolling Devils), Björn Lohmann (RSV Lahn-Dill), Sebastian Magenheim (RSB Thuringia Bulls), Christopher Huber (n.e, RSV Lahn-Dill), Marcus Kietzer (n.e., RSB Thuringia Bulls), Dirk Köhler (n.e., RSV Lahn-Dill), , Jan Sadler (n.e, Hannover United).
PM: DRS/Team Germany