Redaktioneller Beitrag | Sport war schon immer ein fester Bestandteil in Sophie Carrigills Leben. Bereits in der High School war die Britin sehr aktiv, spielte Korbball, Hockey und Tennis. Als es ihr 2010 nach einem lebensbedrohlichen Autounfall nicht mehr möglich war, bestimmte Sportarten zu betreiben, erkannte sie, dass ohne den Sport ein großer und bedeutender Teil in ihrem Leben fehlte. Sie wollte das zurückgewinnen, was ihr bislang immer Kraft gab.
Als sich Carrigill von den Folgen ihres Unfalls einigermaßen erholt hatte, investierte sie ihre neu gewonnene Energie in den Sport. „Zuerst dachte ich, es würde als Rollstuhlfahrerin niemals dasselbe sein. Ich dachte, ich würde niemals den gleichen Nervenkitzel erleben wie ein Sportler mit einem gesunden Körper. Wie falsch ich damit doch lag!“, erinnert sich die 26-Jährige.
Bei den Leed Spiders, einem Verein in ihrer Heimat Großbritannien, kam sie zum ersten Mal mit dem Rollstuhlbasketball in Kontakt: „Ich war einfach nur schrecklich darin“, erzählt Carrigill und lacht. „Es war so schwer, den Ball zu dribbeln und gleichzeitig den Stuhl anzuschieben – ich hatte das zuvor ja noch nie gemacht!“ Doch sie ist definitiv keine Frau, die so schnell aufgibt – ihre anfänglichen Schwierigkeiten motivierten sie, weiterzumachen, um besser zu werden: „Ich hätte damals nie gedacht, dass es es ich es eines Tages so weit schaffe, für mein Land zu spielen“, gibt die 26-Jährige zu.
Ihr Stuhl von RGK hilft Carrigill dabei, auf dem Feld das Maximum zu geben
Sophie Carrigills größtes Ziel ist die Goldmedaille bei den Paralympics. Fünf Mal die Woche trainiert sie mittlerweile, häufig sogar mehrmals am Tag. Damit sie dabei das Bestmögliche aus sich herausholen kann, ist es wichtig, dass sie einen Rollstuhl hat, der sie in keiner Weise einschränkt. Ihre beiden Rollstühle der Marke RGK ermöglichen ihr genau das. „Ich liebe sowohl meinen Alltagsstuhl, als auch meinen Basketballstuhl von RGK. Ich finde beide sehr stilvoll und fühle mich auch in meinem Stuhl noch attraktiv. Das ist so wichtig für mich, weil ich nie wollte, dass die Leute meinen Stuhl sehen, sondern mich! Und genau das ermöglichen mir die RGK-Stühle, weil sie so subtil und attraktiv sind“, berichtet Sophie Carrigill. Sie klingt dabei begeistert. „Der Basketballstuhl hat mein Spiel verändert – er ist so leicht und einfach zu manövrieren! Gerade weil ich körperlich eingeschränkt bin, ist es maßgeblich für mich, dass mir der Stuhl richtig passt und wie eine Verlängerung meines eigenen Körpers ist. Und genau das hat RGK geschafft!“
Auf Instagram will Sophie Carrigill für andere ein Vorbild sein
„Ich finde es wichtig, dass jeder ein Vorbild hat, zu dem er aufschauen kann. Menschen mit einer Behinderung sind auf Instagram eher unterrepräsentiert und ich will dort zeigen, dass man auch mit der Behinderung ein normales Leben führen kann. Ich möchte anderen klarmachen, dass es auf dem Weg, das zu tun, was man wirklich tun will, absolut keine Hindernisse gibt!“, sagt die 26-Jährige. Ihr eigenes Vorbild war für sie schon immer ihr Papa. Er war professioneller Golfspieler und inspirierte seine Tochter mit seiner Arbeitsmoral und Leidenschaft für
den Sport.
Familie hat für die Britin einen hohen Stellenwert: „Sie unterstützen mich bei allem und sind meine Fans Nummer Eins!“, sagt sie. Diesen starken Rückhalt weiß Carrigill sehr zu schätzen – vor allem in Zeiten, in denen es ihr nicht gut ging. Für ihren heutigen sportlichen Erfolg ist sie extrem dankbar – und bleibt dabei immer bescheiden: „Mein größter und bedeutendster Sieg war es, mich nach meinem schlimmen Unfall dazu überwunden zu haben, wieder Sport zu treiben. Alle sportlichen Siege, die noch folgen, sind dazu nur noch ein Bonus“, sagt sie.
Ihr Motto? – „If it doesn´t challenge you, it doesn´t change you”. „Das ist etwas, nach dem ich extrem lebe. Ich habe bereits so viele lebensverändernde Erfahrungen hinter mir – und dabei bin ich erst 26 Jahre alt“, sagt Carrigill. „Ich weiß einfach, dass mich die Herausforderungen, die mir begegnen, stärken und zu einer besseren Person machen. Also habe ich gelernt, sie zu schätzen.“
Sophie Carrigill Profile
Geburtsdatum: 19.01.1994 (26 Jahre)
Heimatstadt: Leeds, West Yorkshire
Begonnen zu spielen: 2011
GB Senior-Debüt: 2013 European Championships – Frankfurt, Germany
Klassifizierung: 1.0
Behinderung: T6 Spinal Cord Injury
Aktueller Club: GB Women’s centralised programme (2013-Present)
Ehemalige Clubs:
_Leeds Spiders, GBR (2011-13)
_GB Coyotes (2013-18)
_TCAT Shropshire Warriors, GBR (2013-15)
_Sheffield Steelers, GBR (2014-19)
_Angels of the North, GBR (2019-20)
Karrierehighlights:
_2013 European Championships – Frankfurt, Germany – Bronze (GB)
_2014 World Championships – Toronto, Canada – 5th (GB)
_2015 U25 World Championships – Beijing, China – Gold (GB)
_2015 European Championships – Worcester, GB – Bronze (GB)
_2016 Paralympic Games – Rio de Janeiro, Brazil – 4th (GB)
_2017 European Championships – Tenerife, Spain – Bronze (GB)
_2018 World Championships – Hamburg, Germany – Silver (GB)
_2019 European Championships – Rotterdam, Netherlands – Silver (GB)
Text: Jana Rudolf | Foto: Steffie Wunderl