Der Heißsporn und emotionale Rhinos-Center André Hopp nahm vor ein paar Tagen auf Cassandras gemütlicher Plaudercouch Platz. Ganz gechillt sprach der NB-Mann über seinen ersten Sportrollstuhl, seine Freundin und Rhinos-Kollegin Svenja Mayer sowie seine Sichtweise auf das Thema Inklusion.
André, du sitzt selbst nicht im Rollstuhl, spielst aber Rollstuhlbasketball. In welchem Alter hast du gemerkt, dass Rollstuhlbasketball dein Sport ist?
„Ich war, seitdem ich denken kann, immer im Training oder auf Spieltage mit meinem Vater dabei. 2002, also als ich 12 war, habe ich dann selbst angefangen Rollstuhlbasketball zu spielen.“
Mit wie vielen Jahren hast deinen ersten eigenen Sportrollstuhl bekommen? Was war das für ein Gefühl?
„Ich habe 2008 mit 18 Jahren meinen ersten eignen Sportrollstuhl bekommen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Denn der erste eigene Rollstuhl ist schon etwas Besonderes.“
Du begleitest deine Freundin Svenja Mayer immer zu internationalen Turnieren, darfst aber selber nicht daran teilnehmen, weil du keine Behinderung hast. Bist du traurig darüber?
„Darüber bin ich nicht traurig. Ich wusste von Anfang an, dass ich in diesem Sport nicht auf internationale Ebene spielen darf. Außerdem hätten Svenja und ich dann gar keine Zeit mehr für- und miteinander. Ich genieße es also, von außen zuzuschauen (grinst).“
Dein Vater und deine Freundin sitzen beide im Rollstuhl. Die RBBL ist inklusiv. Wo muss deiner Meinung nach die Inklusion noch besser werden?
„Es gibt immer und überall etwas zu verbessern (lächelt). Etwas Spezielles fällt mir jetzt nichts ein, was zeitnah verbessert werden müsste. Da die Entwicklung der letzten Jahre in eine gute Richtung gelaufen ist, denke ich, dass es auch weiter gehen wird und sich alles noch mehr und weiter entwickeln wird.“
Warum ist dir Inklusion so wichtig?
„Inklusion ist mir wichtig, da man Hemmungen ablegt und einen Perspektivwechsel vollzieht. Außerdem spielen Frauen mit Männern zusammen und Behinderte mit Nicht-Behinderten. Das ist sehr außergewöhnlich. Und das finde ich richtig gut.“
Wie hast du die Saisonpause genutzt?
„Die Saisonpause habe ich genutzt, um mit Svenja individuell zu trainieren und sie seinerzeit auf die EM vorzubereiten. Ansonsten habe ich mich meiner Arbeit gewidmet und die Freizeit genutzt.“
Wie hast du dich und Ihr euch als Mannschaft bzw. Rhinos auf die neue Saison vorbereitet?
„Dadurch, dass die EM der Männer so spät stattgefunden hat, konnten wir uns nicht intensiv genug auf die Saison vorbereiten. Wir hatten aber ein schönes Trainingslager, das wir genutzt haben, um uns auch untereinander besser kennen zu lernen.“
Welche Ziele setzt Ihr Euch?
„Wir haben uns das Ziel gesetzt als Mannschaft zusammenzuwachsen und uns von Spiel zu Spiel zu steigern.“
Das heißt?
„Wir würden gerne wieder einen Play-off-Platz erreichen.“
André , vielen lieben Dank dass du dir die Zeit genommen hast.
Interview & Foto: Cassandra Rüger