Die Rollstuhlbasketball-Legende Pat Anderson hat uns einen kleinen Einblick in seine Ziele für die Weltmeisterschaft in Hamburg gegeben, die ab morgen starten wird. Sportlich fair wie immer und mit großartigen Worten zu Beginn der Meisterschaft. Verpasst es nicht, das Interview zu lesen.
Pat, nach einer kurzen Pause bei der kanadischen Nationalmannschaft hast du 2017 wieder begonnen, für dein Land zu spielen. Wie kam es dazu, dass du nicht bei den Paralympics 2016 in Rio angetreten bis und was sind die Gründe für dein Comeback im letzten Jahr?
Ich war geneigt, in Rio zu spielen. Allerdings wohne ich in New York und es hätte eine Menge Zeit alleine in der Trainingshalle bedeutet. Das ging so gut für London, aber ich konnte das nicht noch einmal. Darüber hinaus wollte ich mehr Zeit damit verbringen, mit meiner Frau Anna Musik zu machen. Als ich über ein Comeback nachgedacht habe, war es sehr leicht. Ich liebe es immer noch, zu spielen. Ich mag die Jungs und ihre Leidenschaft. Zusätzlich hat sich meine Trainingssituation verändert und ich war wieder bereit, Zeit und Arbeit in den Basketball zu investieren.
Auf deiner Website www.patanderson.ca heißt es, dass du in Tokio 2020 an den Paralympics teilnehmen möchtest. Was sind deine Ziele für die Weltmeisterschaften 2018 in Hamburg und für die Paralympics in Tokio 2020?
Mein Ziel für die Weltmeisterschaft ist es, das Team Kanada wieder konkurrenzfähig zu machen. Eine Medaille wäre sicherlich großartig, aber es gibt mehr gute Teams als jemals zuvor. Das Halbfinale zu erreichen, wäre ein sehr großer Schritt für uns. Wenn wir es soweit schaffen, ist alles möglich. Angenommen wir qualifizieren uns für Tokio, was nicht leicht wird, werden wir nicht nur eine Chance haben, uns zu behaupten, sondern auch ein ganz spezielles Team sein, wenn unsere jungen Talente sich weiterentwickeln und unsere „alten Herren“ dabeibleiben.
Die Weltmeisterschaft in Hamburg startet morgen. Gibt es noch etwas, was du deinem und den anderen Teams für das Turnier sagen möchtest?
Allen viel Erfolg! Glückwünsche an die Gastgeber. Aus persönlichen Gründen und weil Deutschland ein besonderer Ort auf der Rollstuhlbasketball-Landkarte ist, bin ich sehr dankbar in Hamburg zu sein. Ihr seid die Spitzenreiter darin, das Spiel zu vermarkten und mit Behinderten und Nicht-Behinderten zu teilen. Seit Jahrzehnten habt ihr eine großartige Vereinsliga aus der fortlaufend internationale Top-Talente gezogen werden. Ihr habt auch bewiesen, wie erfolgreich Spieler ohne Behinderung integriert werden können. Deutschland hat es verdient, die Möglichkeit zu bekommen, die besten der Welt zu präsentieren, so wie wir die Chance verdient haben, es auszufechten. Sehr gut gemacht!
Pat, vielen Dank für deine Zeit und viel Erfolg bei der Weltmeisterschaft!
Text: Annika Aul // Foto: Wheelchair Basketball Canada