Gregg Warburton ist eines der jungen Top-Talente der britischen Nationalmannschaft und hat es mit nur 19 Jahren bereits zu seinen ersten Paralympics geschafft. Wir sind uns sicher, dass wir in naher Zukunft noch mehr seiner außerordentlichen Performance sehen werden. Verpasst nicht, diesen großartigen Athleten bei der Weltmeisterschaft in Hamburg im August zu beobachten. Zwischen seinen Reisen um die Welt zu Rollstuhlbasketball-Camps und den Spielen in der britischen Premier-Division für die Oldham Owls, hat sich Gregg Zeit genommen, uns ein paar Fragen über seine Karriere und die nahende Weltmeisterschaft in Hamburg zu beantworten.
Gregg, du hast mit nur 10 Jahren angefangen, Rollstuhlbasketball zu spielen. Dabei bist du bereits sehr erfolgreich mit der Junioren- und A-Mannschaft gewesen. Was sind die besten und schönsten Erinnerungen, die du mir dem Nationalteam bisher gemacht bzw. erlebt hast?
Ich kann mich sehr glücklich schätzen, in meiner noch relativ jungen Karriere so viel Erfolg gehabt zu haben mit beiden Teams. Es ist auch ein großes Glück, dass ich mit einigen der besten unseres Sports zusammen spielen konnte.
Zwei Dinge hatten bisher eine große Bedeutung für mich. Mit nur 19 Jahren durfte ich mein Land bei den Paralympics in Rio 2016 repräsentieren. Und was ich nicht für möglich gehalten hätte, dort in einem fantastischen Spiel die Bronzemedaille zu gewinnen.
Daneben ist ein weiterer wichtiger Punkt für mich, dass wir im letzten Juni die U23-Weltmeisterschaft gewonnen haben, nachdem wir bei der vorherigen WM das Match um die Bronzemedaille knapp verloren hatten, weil ich meinen finalen Wurf mit der Schlusssirene nicht traf – das hätte die Overtime bedeutet. Das Team vier Jahre lang als Kapitän anzuführen, war ebenfalls eine große Ehre. GB zu helfen, die Goldmedaille zu gewinnen und als MVP des Turniers gewählt zu werden, hat mich sehr stolz gemacht.
Wird es größere Veränderung in der britischen Nationalmannschaft für die WM 2018 geben? Was sind die Ziele des Teams und deine persönlichen Ziele für die Weltmeisterschaften dieses Jahr?
Ich kann nicht sagen, ob es irgendwelche Veränderungen im Team für die bevorstehenden Weltmeisterschaften gibt. Die Anzahl der jungen Spieler, die durch unser Trainingsprogramm laufen, sind ein Beweis für die gute Arbeit des britischen Rollstuhlbasketball-Verbandes und des Junioren-Programms. Mehrere der Spieler, die GB bei der letzten U23 WM repräsentiert haben, versuchen nun sich einen Platz im Team zu erkämpfen.
Die Tiefe der Mannschaft und auch die Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern wird uns in eine gute Position für die Weltmeisterschaften 2018 bringen, um konkurrenzfähig zu sein. Ich beneide unseren Headcoach Haj Bhania nicht, was die schwere Entscheidung der Auswahl betrifft, die auf ihn zu kommt.
Unser Ziel ist es immer, Gold zu gewinnen. Wir würden den Sport nicht ausüben, wenn wir weniger als das Siegen anstreben. Ein weiteres Ziel ist es, meiner Ansicht nach, unser Potential auszuschöpfen, unsere Spielweise zu vertiefen und zu zeigen, wie hart wir als Team zusammenarbeiten. Das wird uns die besten Chancen eröffnen, konkurrenzfähig aufzutreten. Hoffentlich am Ende mit einer Goldmedaille.
Wie bereitest du dich auf die Weltmeisterschaften vor? Wie oft trainiert das Team zusammen?
Aktuell ist es eine einzigartige Situation für das Team GB. Wir haben viele Spieler, die in den Top-Ligen in ganz Europa antreten, und wir haben unser zentralisiertes Trainingsprogramm in Sheffield. Dort trainieren viele unserer Top-Atlethen vier bis fünf Mal pro Woche.
Dies führt zu einer perfekten Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern innerhalb des Kollektivs, die Woche für Woche auf dem höchsten Niveau spielen. Ebenfalls haben wir Zugang zu einem Weltklasse Coaching-Programm sowie super Trainingshallen. Wenn wir zusammen sind, arbeiten wir extrem hart an uns selbst und an uns als Team, um das Beste aus uns herauszuholen und unsere Chancen für die WM zu maximieren.
Danke, Gregg, für deine Zeit und viel Erfolg bei den Weltmeisterschaften!
Kein Problem. Vielen Dank. Wir freuen uns über die Unterstützung und auf ein Wiedersehen in Kürze.
Interview: Annika Aul | Foto: Jenniver Röczey