Was für ein fantastischer Spieltag in der 1. RBBL. Nachdem es schon letzte Woche drei Partien gab, die mit nur einem Zähler Differenz entschieden wurden, hätte der Zuschauer in Wetzlar und Hannover an diesem Wochenende die eine oder andere Dosis Baldrian gebrauchen können. Was für eine Spannung – unglaublich. Vielleicht sollte die nicht existente Ligaführung bei einem Sedativum-Hersteller vorsprechen, um diesen als RBBL-Sponsor zu gewinnen. Im gleichen Atemzug könnte dieser auch gleich Dragees und Pillen zur Nervenberuhigung als Freiware in den Halle der Republik verteilen lassen.
Die Ergebnisse des 14. Spieltages:
DONECK Dolphins Trier vs. BSC Rollers Zwickau: 87:69
Topscorer: Passiwan (42 Pkt./13 Reb./11 As.) & Gans (29 Pkt./3 Reb.)
Die Delfine geben den Sachsen einen kräftigen Schub auf der Gefühlsachterbahn, der sie ins Tabellen-Niemandsland befördert. Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel für die Zwickauer. Euphorisert hingegen die Moselaner, die bereits in der Hinrunde und letzte Woche gegen den RSV Lahn-Dill zeigten, dass sie mit den großen Hunden pinkeln gehen können, ein Team am Start ist und #Passiwahnsinn nichts von seiner Klasse eingebüßt hat.
RSV Lahn-Dill vs. RSB Thuringia Bulls: 70:68
Topscorer: Böhme (28 Pkt/9 Reb.) & Matt Scott (23 Pkt./11 Reb./11 As.)
Für alle Beteiligten ging es angeblich um nichts. Relaxed wie nach einer Thaimassage zeigten sich die Protagonisten in der August-Bebel-Halle. Tabellenführer konnte Wetzlar nicht werden, die Meisterschaft wird bekanntlich erst noch ausgespielt und das DRS Final-Four steht auch noch an. Also Friede, Freude, Eierkuchen beim Gipfeltreffen? Mitnichten. Wäre es um nichts gegangen, hätten die Trainer auch die B-Mannschaft spielen lassen können. Es ging ums Prestige und das gegenseitige Beschnuppern. Ein absolut geiles Spiel, das Lust auf mehr macht und die Fans schon jetzt ganz erregt gen Final-Four und Play-offs blicken lässt.
RBB München Iguanas vs. Rhine River Rhinos: 67:75
Topscorer: Robins (28/7 As.) & Hopp (20 Pkt./4 Reb.)
Die Dickhäuter landen den dritten Sieg in Serie, setzen sich auf dem vierten Play-off-Platz fest und fügen dem Überraschungsteam der Saison die zweite Heimniederlage im Jahr 2018 zu. Eine ärgerliche Schlappe, die die Leguane mit Blick auf die Tabelle und acht Punkte Abstand auf Tabellenplatz neun jedoch ganz entspannt verkraften werden.
BG Baskets Hamburg vs. RBC Köln 99ers: 69:53
Topscorer: Möller (19 Pkt./5 Reb.) & Murakami (28 Pkt./10 Reb.)
Die 99ers bleiben bis zum finalen Spielabschnitt auf Schlagdistanz zu den Nordlichtern (36:41), die nach der knappen Niederlage in Wiesbaden am vergangenen Wochenende etwas Moral tanken und auf Play-off-Platz vier lauern. Zum Topscorer im Dress der Hamburger avancierte erneut Kai Möller, der sich berechtigt Hoffnung machen darf, das Nationaldress bei der Heim-WM tragen zu dürfen. Für die Kölner hingegen wird die Luft – durch den Hannoveraner Erfolg über Rahden – im Tabellenkeller immer dünner. Wenn es jedoch Experten in puncto nackter Abstiegskampof gibt, dann sind es die Damen und Herren aus der Domstadt.
Hannover United vs. Baskets 96 Rahden: 82:78 n. V.
Topscorer: Bestwick (30 Pkt./13 Reb.) & Gomez (26 Pkt./8 Reb.)
50 Fouls (!), vier Spieler ausgefoult und fünf Akteure mit jeweils vier Fouls belastet. Was war bitte in Niedersachsen los? Schlachtfest oder purer Abstiegskampf? Unabhängig davon kämpfen sich die Hannoveraner nach einem katastrophalen ersten Viertel (7:23) zurück ins Spiel und in die Verlängerung. Welch eine Moral. Für die mit einer Mini-Rotation spielenden Baskets wird es nach der Niederlage immer schwieriger im Abstiegskampf.