Wiesbaden: Bewegung im Personalkarussell der Rhine River Rhinos

Die Erstliga-Rollstuhlbasketballer aus Wiesbaden können, knapp vier Monate vor Beginn der neuen Spielzeit und ca. fünf Wochen nach dem letzten offiziellen Auftritt in der Euroleague, die ersten offiziellen Veränderungen im Kader bekanntgeben.

„Schlüsselpositionen“, lässt sich Manager Korder Anfang Juni entlocken, „konnten wir frühzeitig für die kommende Spielzeit mit bekannten Gesichtern besetzen.“ Dabei spielt der 37-Jährige auf den deutschen Nationalspieler Matthias Güntner und den Schweizer Internationalen Maurice Amacher an, die beide, wie auch Christoph Spitz, das Paralympicssieger-Duo Marina Mohnen und Anne Brießmann, Topscorer André Hopp, Neu-Nationalspielerin Svenja Mayer sowie Marvin Malsy, in der Saison 2018/2019 das Jersey der Kurstädter tragen werden.

Verabschieden müssen sich die Landeshauptstädter leider von Sven Eckhardt, dem britischen Lowpointer Jim Palmer und dem U.S.-Boy Tommie Lee Gray. „Wir hätten die beiden Starting-Five-Spieler sehr gerne wieder für unsere Farben spielen sehen“, merkt Mirko Korder an, „aber Tommie hat einen Job in den USA gefunden und Jim zieht es zurück auf die Insel, wo er sich einem englischen Klub anschließen wird, um seine Chancen auf einen Platz in der britischen Nationalmannschaft zu wahren. Sven hingegen möchte sich neuen Herausforderungen stellen.“ Neben den beiden Leistungsträgern werden auch die Stützen Thomas Gundert und Lukas Jung kürzertreten. „Thomas möchten sich mehr seiner Musik widmen. Er hat nahezu alles erreicht, was es im Basketball zu erreichen gibt – wird uns aber im Verein anderweitig erhalten bleiben. Lukas indes möchte sich mehr auf sein Privatleben konzentrieren“, erläutert Korder die Entscheidung der beiden Athleten.

Der Treiber der Rhinozerosse lässt es sich ebenfalls nicht nehmen, sich bei allen Akteuren zu bedanken: „Jim, Tommie, Sven, Lukas und Thomas gilt mein aufrichtiger Dank für ihren vorbildlichen und energiereichen Einsatz für die Rhinos. Letztgenannte waren treibende Größen in unserer Aufstiegssaison. Das komplette Quintett hatte einen großen Anteil daran, dass wir es zweimal hintereinander in die Play-offs geschafft haben. Allen Athleten wünsche ich viel Erfolg auf und neben dem Parkett und vor allem Gesundheit und Erfolg auf ihrem weiteren beruflichen und privaten Weg.“

Während die Rhinos die sportlichen Weichen für die bevorstehende Saison setzen und sich dank des Engagements etlicher Sponsoren in einem ruhigeren Fahrwasser befinden, kommentiert Korder die strukturelle Situation am Rhein wie folgt: „Ich bin froh, dass unser Zuspruch in der Wirtschaft, Politik und im Wiesbadener Umfeld wächst. Jedoch erlaubt uns unsere aktuelle finanzielle Situation keine großen Sprünge. Nach wie vor suchen wir nach weiteren Unternehmen, die die Erfolgsgeschichte der Rhine River Rhinos mitschreiben möchten. Dabei liegt unser Fokus auch auf der Suche nach einem neuen Hauptsponsor, der sich mit unseren Leistungen, unserer Leidenschaft und unserer inklusiven Message identifiziert. Die Rhinos bieten exzellente Marketingansätze für Unternehmen und Betriebe, die sich wunderbar in die Arbeit unserer Medienpartner sowie in unsere Livestream- und Videoaktivitäten oder aber in unsere Spieltage integrieren lassen. Wir sind sportlich sehr erfolgreich, übernehmen soziale Verantwortung und kreieren mit unseren Sponsoren attraktive Kampagnen. Als Beispiel möchte ich unser Schulprojekt „Move it“ nennen, das wir mit der IKK Südwest realisiert haben. Ferner das mit Lotto Hessen in der Umsetzung befindliche Projekt „Neustart ins Leben“. Während „Move it“ aktiv Berührungsängste gegenüber Rollstuhlfahrer abbaut, unterstützt „Neustart ins Leben“ frisch verunfallten Menschen in der Region.“

Neben der Budget- und Spielerfrage gibt es auch eine Veränderung auf der Trainerposition zu verkünden: Marco Hopp wird die Wiesbadener in der Saison 2018/2019 nicht mehr trainieren. Eine Personalentscheidung, die Mirko Korder entsprechend begründet: „Marco und ich waren in einigen Punkten unterschiedlicher Auffassung, was die strategische Ausrichtung der Rhinos betrifft. Marcos Leistungen sowie sein Einsatz sind jedoch unbestritten. Ich möchte mich bei Marco ausdrücklich und in aller Form bedanken und ihm für seine sportliche, private und berufliche Zukunft alles erdenklich Gute wünschen.“

„Einen Nachfolger“, so Korder weiter, „gibt es aktuell noch nicht. Wir möchten uns für diese wichtige Frage ein entsprechendes Zeitfenster einräumen, da dies eine Entscheidung mit entsprechender Tragweite ist. Wir sind ein attraktiver Klub, der die letzten beiden Jahre nicht nur die Play-offs erreicht, sondern auch europäisch gespielt und junge Nachwuchsspieler, wie Matthias Güntner, Svenja Mayer oder auch Marvin Malsy, in den Verein integriert hat. Gepaart mit erfahrenen Spielerinnen und Spielern sowie attraktiven Rahmenbedingungen und Strukturen, bieten wir optimale Bedingungen, für hungrige Trainer.“

Die Vorbereitung der Rhinos auf die im Herbst beginnenden Saison beginnt für André Hopp & Co. im August. Was potenzielle Neuzugänge betrifft, hält sich Kümmerer Korder jedoch noch bedeckt: „Wir befinden uns in aussichtsreichen Gesprächen mit neuen Spielern. Wenn es etwas zu berichten gibt, werden wir das entsprechend verkünden.“

PM: Rhine River Rhinos | Foto: Steffie Wunderl

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