Interview mit Lourdes Ortega: “Das Team entwickelt sich jedes Jahr weiter.”

Mit BSR amiab Albacete stand sie im Champions League Final Four und mit der spanischen Nationalmannschaft aktuell in Rotterdam auf dem Parkett: Lourdes Ortega. Im Rollt.-Interview spricht die 1,0-Punkte-Spielerin über die Spanisch-Fähigkeiten ihrer englischen Mitspieler, die Stärken der Nationalmannschaft und Dinge, die so typisch spanisch sind.

Was ist für Dich typisch spanisch und was liebst Du an Deiner Heimat?

„Für mich ist der Serrano Schinken so typisch Spanien, denn er wird traditionell hergestellt und ist ein an der Luft getrockneter spanischer Schinken. Als gute Andalusierin („Sevillana“) aus Sevilla bin ich ein Fan von Real Betis Balompié, besser bekannt als Betis Sevilla, einer der beiden bekanntesten Fußballmannschaften Sevillas. Natürlich gefällt mir auch die Karwoche (Semana Santa), die eine der bedeutendsten und bekanntesten Feierlichkeiten in ganz Spanien ist.“

Wie hat sich bei dir bzw. euch die EM-Vorbereitung mit der Nationalmannschaft gestaltet?

„Jede Spielerin bereitet sich während des Jahres in Trainingslagern, Turnieren und in den Vereinsmannschaften auf die großen Turniere vor.“

Der deutsche Bundestrainer Martin Otto sieht in der spanischen Mannschaft eine wachsende und ernsthafte Konkurrenz? Wie siehst Du die Entwicklung in den letzten Jahren?

„Ich persönlich denke, dass wir zu einem ernst zu nehmenden Gegner geworden sind. Denn wir werden immer stärker, verbessern uns kontinuierlich und sind eine echte Einheit als Mannschaft. Das Team entwickelt sich jedes Jahr weiter und wir machen stetig einen Schritt nach vorne, was unser Niveau entsprechend steigert.“

Was zeichnet das spanische Team aus?

„Uns zeichnet vor allem aus, dass wir zum richtigen Zeitpunkt im Spiel und im Wettkampf unsere Krallen ausfahren und gemeinsam kämpfen.“

Eure Stärken?

„Unsere Stärke ist, dass wir ein Team sind und nie die Hände in den Schoß legen und bis zur letzten Sekunde alles geben.“

Schwächen?

„(lacht) Unsere Schwäche ist das dritte Viertel.“

Hast du auch Vorbilder? Eine oder mehrere Spielerinnen?

„Meine Vorbilder sind Tanja Romero, Sonia Ruiz und Cristina Compa. Ich schätze Sonia Ruiz aufgrund ihrer Fähigkeiten das Spiel aus allen Lagen zu betrachten – und Ihren unglaublichen Siegeswillen.“

Welche Teams gehören auf den EM-Titel und warum?

„Für mich ist das holländische Team der Favorit, denn sie sind bis aktuell das stärkste Team.

Zum Schluss und unter uns: Du hast vier englische Mitspieler. Wer von den Jungs spricht eigentlich am schlechtesten und am besten Spanisch?

„In meinem Team, also Albacete, spricht Kyle Marsh am besten Spanisch und am schlechtesten Harry Brown. (lacht) Ich weiß allerdings nicht, wie er dieses Jahr sprechen wird, da er ja nach 2017 wieder in die Mannschaft zurückkehrt.“

Interview: Martin Schenk | Übersetzung: Nicole Schultz &  Arvin Beccera | Foto: Steffie Wunderl

Leave a Reply