Wetzlar: RSV Lahn-Dill kassiert nächsten Nackenschlag

80:83-Niederlage bei Aufsteiger RBB München Iguanas |  Titelverteidiger RSV Lahn-Dill hat in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga den nächsten Nackenschlag hinnehmen und bei Aufsteiger RBB München Iguanas eine hauchdünne 80:83 (14:26/36:48/56:61) Niederlage einstecken müssen. Nach schwachem Start kämpfte sich der Gast aus Mittelhessen Schritt für Schritt heran, um eine Sekunde vor dem Ende einen Dreier aus zwölf Metern Distanz zu kassieren. Mit der dritten Niederlage der Saison rutschen die Wetzlarer Rollis damit auf Platz sechs in der Tabelle ab.

„Wir haben die Partie in der ersten Halbzeit verloren, in dieser Phase extrem schlecht verteidigt und uns die Niederlage selbst eingebrockt“, so ein verständlich enttäuschter Head Coach Ralf Neumann nach der Schlusssirene, mit der der Australier Kim Robins kurz hinter der Mittellinie den Aufsteiger ins Glück schoss.

Zuvor sahen die Zuschauer an der Säbener Straße einen favorisierten Gast, dem allerdings die Verunsicherung aus der Heimniederlage gegen Trier deutlich anzumerken war. „Wir waren in der Verteidigung überhaupt nicht eng genug an den Stühlen dran“, kritisierte Neumann das Defensivverhalten der Mittelhessen. Bereits in der neunten Spielminute lag der Gast so mit 12:22 im Hintertreffen, nachdem die Hausherren aus allen Lagen trafen.

Zwar gestalteten Michael Paye & Co. die Phase bis zur Pause nun ausgeglichen, doch die Iguanas witterten jetzt ihre Chance und waren über Robins und Sebastian Magenheim immer präsent und aktiv. Erst nach dem Seitenwechsel beim 40:54 (23.) schien sich Schritt für Schritt das Blatt zu wenden. Zunächst war es zweimal Neuzugang Brian Bell, der mit seinen Körben auf 48:56 (25.) verkürzte, ehe Jan Haller kurz vor Ende des dritten Viertels den 56:61-Anschluss (29.) herstellen konnte.

Bis auf 60:61 (32.) kam der RSV in dieser Phase heran, doch die Partie gänzlich kippen gelang nicht. Die Süddeutschen wollten sich so nah an der Überraschung nicht mehr die Butter vom Brett nehmen lassen und zeigten kaum Nervosität. Die Partie wogte nun hin und her, ehe Kapitän Paye 31 Sekunden vor dem Ende erstmals zum 78:78 ausgleichen konnte. Im Gegenzug war es nun erneut Magenheim auf Anspiel von Florian Mach, der die erneute Führung für die Bayern erzielte, die unter dem Jubel der RSV-Bank Thomas Böhme eine Sekunde vor der Schlusssirene zum 80:80 ausgleichen konnte.

Taktisch clever zog Trainer Benjamin Ryklin eine Auszeit, die ihm nach 60 Sekunden der Besprechung dem Regelwerk entsprechend einen Einwurf im Vorfeld bescherte. Und diese minimale Chance nutzte Kim Robins aus zwölf Meter kurz hinter der Mittellinie zum Buzzerbeater, der München ins Glück und den RSV Lahn-Dill ins Tal der Tränen schoss.

Auf der Suche nach der eigenen Form empfangen die Wetzlarer nun am kommenden Samstagabend den Tabellenzweiten aus Zwickau. Ein Spiel, das nach der zweiten Niederlage in Serie für den dreizehnfachen Deutschen Meister nicht einfacher wird.

München: Kim Robins (34/4 Dreier), Sebastian Magenheim (20/1), Florian Mach (15), Joseph Wernberger (10), Laura Fürst (2), Gabriel Robl (2), Bastian Kolb, Thomas Palaver, Kathrin Rieder (n.e.), Benjamin Ryklin (n.e.), Johanna Welin (n.e.).

Lahn-Dill: Thomas Böhme (25/2 Dreier), Brian Bell (23), Michael Paye (20), Jan Haller (8), Nico Dreimüller (2), Philipp Häfeli (2), Annabel Breuer, Christopher Huber, Marian Kind, Dirk Köhler, Felix Schell (n.e.).

PM: RSV Lahn-Dill

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