70:68-Erfolg im kleinen Finale der Champions League |  Der RSV Lahn-Dill hat nach der bitteren Enttäuschung des Vortags wie schon so oft in dieser Saison Moral bewiesen und im Spiel um Platz drei der IWBF Champions League auf Teneriffa noch einmal kämpferisch alles abgerufen. Am Ende sprang so im deutsch-deutschen Duell gegen die RSB Thuringia Bulls ein hart erkämpfter 70:68 (20:18/34:36/53:53) Erfolg heraus.

Wie schon in den sechs Duellen zuvor mit dem Ligakonkurrent aus Thüringen in dieser Saison, entwickelte sich auch diesmal im Pabellon Polideportivo von Las Torres ein enges und dramatisches Match. Beiden Seiten war von Beginn an anzumerken, dass sie die bittere Pille der Halbfinalniederlage des Vortages wettmachen wollten und so boten die Hessen wie die Thüringer den mitgereisten Fans einen offenen Schlagabtausch.

Zunächst hatte dabei der RSV Lahn-Dill leicht die Nase vorne, führte nach einem Dreier von Nationalspieler Thomas Böhme mit 15:10 (8.) und wenig später nach einem erfolgreichen Drei-Punkte-Spiel von Kapitän Michael Paye kurz vor dem Ende des ersten Spielviertels mit 20:16. Doch wie schon so oft in den letzten Monaten, nahm sich der Doublesieger auch diesmal eine offensive Auszeit, in der er nach dem 27:25 (13.) durch den Schweizer Nationalspieler Philipp Häfeli lange vier Minuten ohne Korberfolg blieb.

Doch auch die Thuringia Bulls konnten diese Schwächephase der Wetzlarer Rollis nicht konsequent ausnutzen, auch wenn sie durch den erneut starken Joakim Linden nach dem Seitenwechsel sogar mit 49:42 (26.) in Führung gehen konnten. Doch der RSV wäre in dieser Saison nicht zurecht Deutscher Meister und Pokalsieger geworden, wenn er nicht weiter an sich geglaubt hätte. Und so war es zu Beginn des letzten Spielviertels vor allem der polnische Topscorer Piotr Luszynski, der sein Team mit vier erfolgreichen Freiwürfen zum 59:56 (34.) erstmals wieder in Front brachte.

In den Schlussminuten entwickelte sich so ein absolutes Kopf-an-Kopf Rennen, bei dem auch der bärenstarke Lette Raimund Beginskis am Ende nicht mehr verhindern konnte, dass seine Thuringia Bulls wettbewerbs-übergreifend die sechste Saisonniederlage im siebten Duell mit den Wetzlarern einstecken musste. Nach Spielende wurde es dann beim RSV Lahn-Dill, bedingt durch den Abschied der Spieler Joe Bestwick und Björn Lohmann sowie vor allem von Trainer Nicolai Zeltinger, sehr emotional: „Es war eine wunderbare und sehr anstrengende Saison. Ich bin dankbar mit so tollen Kerlen und Mädels auf und abseits des Feldes arbeiten zu dürfen. Und ich möchte mich bei unseren treuen Fans für die Zeiten mit Niederlagen, aber erfreulicher Weise auch mit wichtigen Siegen für ihre Unterstützung und die positive Einstellung bedanken“, so der nach elf Jahren scheidende Head Coach Nicolai Zeltinger, der hinzufügte: „Dieses Glück haben nur manche Trainer“.

Thüringen: Raimunds Beginskis (22), Aliaksandr Halouski (14), Joakim Linden (12), Vahid Gholamazad (8), André Bienek (6/1 Dreier), Benjamin Kenyon (6), Jens Eike Albrecht, Vanessa Erskine, Marcus Kietzer (n.e.).

Lahn-Dill: Piotr Luszynski (23), Thomas Böhme (22/2), Michael Paye (13), Philipp Häfeli (6), Dirk Köhler (4), Jan Haller (2), Joe Bestwick, Annabel Breuer, Björn Lohmann, Nico Dreimüller (n.e.), Christopher Huber (n.e.)

PM: RSV Lahn-Dill

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