Rollt bei Mir: Auszeichnung für Rhine River Rhinos Wiesbaden

Im Rahmen seiner aktuellen Jahreskampagne „Rollt. bei mir“ hat Deutschlands Rollstuhlbasketball-Magazin Rollt., den Standort Wiesbaden und damit die Arbeit der Rhine River Rhinos ausgezeichnet.

 

Rollt bei Mir in Wiesbaden

Rollt bei Mir in Wiesbaden

In der sechsten Ausgabe des 60-Seiten-starken Magazins wurde die Stadt am Rhein unter dem Motto „Aufs Horn genommen“ für herausragende Arbeit in Sachen Inklusion und Sport vorgestellt. Insgesamt acht Städte bzw. neun Vereine werden in 2015 durch die Redaktion der Rollt. für innovative und kreative, oder besonders fortschrittliche Vereinsarbeit gewürdigt, die als Vorbild für den Aufschwung des Rollstuhlbasketballs in Deutschland steht.

Mit dem Slogan der Kampagne „Rollt. bei mir“ nehmen die Verantwortlichen dabei das Jugendwort des Jahres 2014, „Läuft bei dir“, augenzwinkernd auf. Mit „du hast es drauf“ übersetzte die Jury die Phrase, die Jugendliche häufig dazu gebrauchen, um ein positives Gefühl, ein Lob oder einen Erfolg zu vermitteln.

„Hinter „Rollt. bei mir“ steckt sehr häufig harte Arbeit am Standort, die auf das Engagement vieler Kräfte vor und hinter den Kulissen baut. Wir möchten zum einen ein öffentliches Lob genau dafür aussprechen und zum anderen unseren Lesern an gelungenen Beispielen zeigen, wie sich der Rollstuhlbasketball in  Deutschland positiv  entwickelt“, kommentieren die beiden Rollt.-Geschäftsführer Martin Schenk und Sven Labenz die erstmalig durchgeführte Auszeichnung.

Neben einem Portrait in der Print- und Online-Ausgabe von Rollt., erhalten die Vereine ein öffentlichkeitswirksames Schild mit der Kampagnen-Aufschrift „Rollt. bei uns“, das beispielsweise an der Sporthalle, der Geschäftsstelle oder bei Heimspielen angebracht werden kann, um örtliche Partner und Medien auf die Auszeichnung aufmerksam zu machen. In der hessischen Landeshauptstadt würdigten die Verantwortlichen der Rollt. vor allem das klare Bekenntnis zur Jugendarbeit sowie die Einbettung in ein tiefgreifendes inklusives Konzept.

Beitrag in der Rollt. #6

Beitrag in der Rollt. #6

Das Rollt.-Portrait über die Rhine River Rhinos Wiesbaden: Aufs Horn genommen (Rollt. #6)

In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden hat sich eine gesunde Mischung aus Realisten, Sportlern und Machern zusammengefunden, die den Rollstuhlbasketball nicht nur auf dem Parkett, sondern auch strukturell mächtig ins Rollen bringen. Während an anderen Standorten die Sportart verwaltet und der Schlaf der Gerechten geschlafen wird, gewinnen die Rhine River Rhinos nicht nur mächtig an Fahrt, nein, sie wirbeln auch noch gehörig Staub auf.

„Wir versuchen Bedingungen zu schaffen, in denen sich unsere Spieler wohl fühlen, damit sie sich ausschließlich auf ihre sportliche Weiterentwicklung konzentrieren können“, so der Koordinator der Rhine River Rhinos, Mirko Korder, auf die Frage, was die Kümmerer aus der Kurstadt anders machen, als die Kollegen an den sonstigen Bundesligastandorten. Dabei wirkt das Gesagte nicht einmal überheblich, wird es doch durch den sportlichen Erfolg und die zahlreichen Wechsel junger Spieler zu den Nashörnern unterstrichen.

Top-Talente im Nashorn-Gehege

Gerade der letztgenannte Sachverhalt sorgte für den einen oder anderen Seufzer in der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga, folgten doch die Jungstars Marcel Gerber (2,5 Punkte) und Oliver Hoffmann (4,5) ihrem Teamkameraden  Matthias Güntner (4,5) von Bonn nach Wiesbaden. Dabei war es nicht der Wechsel an sich, der beim ehemaligen Deutschen Meister aus Bonn für Magengrummeln sorgte, sondern der Zeitpunkt kurz vor Saisonbeginn. Ein Grund für den Wechsel der Jungtalente lässt sich an einem ganz bestimmten Namen festmachen: Christa Weber. Eine lebende Legende in Sachen Rollstuhlbasketball. Ob National- oder Meistertrainerin in Heidelberg und Frankfurt. Die „Grande Dame“ hat viel gesehen, etliche Titel gewonnen und viele Spieler zu erfolgreichen Basketballern geformt, was auch vom Sebastian Spitznagel, bestätigt wird, der unter der Übungsleiterin bei den FCK Rolling Devils auf Korbjagd ging: „Christa ist eine der besten Trainerinnen, unter der ich je gespielt habe.“ Lobende Worte für die Übungsleiterin, die sehr viel Wert auf Disziplin legt. Ein gesunde Strenge, die auch notwendig ist, um das Projektziel 1. Bundesliga zu erreichen – was der Aufsteiger durch einen Platz im oberen Tabellendrittel der 2. RBBL Süd untermauert.

Auf Korbjagd unter dem Dach der IFB Stiftung

Des Weiteren wird am Rhein sehr viel Wert auf die Struktur gelegt, was Christa Weber bekräftigt: „Wir werden die Rhinos so aufbauen, dass sie in den kommenden Jahren auch ohne mich funktionieren.“ Ein guter Ausgangspunkt, sind doch etliche Vereine daran gescheitert, dass zu viel Verantwortung auf einer Funktion gebündelt wurde. Ein Ansatz, den auch der mit einem „Rhino-Tattoo“ versehene Teamkoordinator Mirko Korder unterstreicht: „Wir wissen, wie schwer es ist, einen langfristig erfolgreichen Verein aufzubauen. Schließlich kennen wir Clubs, die an ihrem Tempo gescheitert sind. Wir verfolgen offen das Ziel 1. Liga – aber uns ist  bewusst, dass dafür nicht nur auf dem Court alles passen muss, sondern wir auch die Strukturen entwickeln müssen.“

Für eben jene Rahmenbedingungen sorgt u. a. die IFB Stiftung (Inklusion durch Förderung und Betreuung), unter deren Dach die Rhine River Rhinos angesiedelt wurden. So partizipieren die Korbjäger vom Know-how der kompletten Stiftung, die über 1.000 Mitarbeiter beschäftigt und 55 Einrichtungen betreibt, die die Lebensbedingungen von Menschen mit besonderen Bedürfnissen verbessern soll. Ein Wissenstransfer, der sich auch im sportlichen Bereich wiederfindet.

Auf dem Weg in die Rollstuhlbasketball-Bundesliga

So ist es eine gesunde Mischung aus jungen und alten Spielern, die den Erfolg der Dickhäuter ausmacht. Während sich andere Teams mit immer mehr (internationalen) Profis eindecken, um dem sportlichen Erfolg mehr Nachdruck zu verleihen, setzen die Wiesbadener auf Synergieeffekte, die sich aus dem Zusammenspiel alter Recken mit den jungen Wilden ergeben. Eine Strategie, die auch von den Fans honoriert  wird: So werden von den Rhinos zwischen 150 und 300 Zuschauer an den Spieltagswochenden aufs Horn genommen. Ein gesunder Publikumsschnitt, der schon jetzt bundesligatauglich ist und in den kommenden Monaten und Jahren wachsen soll – genau wie der Etat, über den sich in Wiesbaden genauso ausgeschwiegen wird, wie über das Alter von Erfolgstrainerin Christa Weber.

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